Am Samstagabend sorgten Aufnahmen aus dem Shoppi für Aufregung in den sozialen Medien. Stein des Anstosses: Dutzende Besucher, die sich trotz steigenden Corona-Zahlen ohne Sicherheitsabstand und teils ohne Masken auf herumfliegende Rabatt-Lose stürzen. «Ohne Rücksicht», wie ein BLICK-Leser erzählt.
Jetzt ist die Party-Stimmung aber definitiv vorbei. Der Kanton rief zum Rapport. Regierungsrat Jean-Pierre Gallati, Kantonsärztin Yvonne Hummel und Patrick Stäuble, Geschäftsführer der Shoppi Tivoli trafen sich am Dienstag zu einem Krisengespräch. Mit dem Ergebnis: Das aktuelle Schutzkonzept reicht nicht aus. Es muss überarbeitet werden. Der Kantonsärztliche Dienst wird das neue Konzept im Anschluss überprüfen, heisst es in einer Mitteilung des Regierungsrates. Weitere Events wird es erstmal nicht mehr geben.
Tivoli-Geschäftsführer Patrick Stäuble (51) zeigte sich kurz nach der Party schuldbewusst. «Wenn man die Bilder rückwirkend anschaut, war das ein Fehler», sagte er am Sonntagvormittag zu BLICK. Und der51-Jährige räumte ein: «Wir haben unterschätzt, was am Samstagabend passiert ist.»
Eltern mussten Kindern Tischbombe-Absage erklären
Am Sonntag entschied das Tivoli darum, einen Tischbomben-Event und das Open-Stage-Programm abzusagen. «Es gab bestimmt Leute, die wegen der Tischbombe und des Bühnenprogramms am Sonntag ins Shoppi kamen. Wir haben aber keine Reklamationen diesbezüglich erhalten. Manche Eltern mussten ihren Kindern erklären, warum dass es abgesagt wurde, aber auch sie haben es verstanden und akzeptiert», sagte Stäuble am Montag zu BLICK.
Im Gegensatz zum Samstagabend sei der Sonntag relativ entspannt verlaufen. «Es waren ca. 10'000 Leute vor Ort, das ist weniger als einen normalen Sonntagsverkauf, also absolut kein Problem.»
Über die negativen Reaktionen möchte er nicht mehr sprechen und hofft, dass der Weihnachtsverkauf wie geplant in einigen Wochen starten kann. Ob dieser stattfindet, hängt auch von den Entscheidungen der Regierung ab. «Wir hoffen, dass es nicht zu einem Lockdown kommt, davon hängen Arbeitsplätze ab», sagt er.
Der Menschenauflauf an der Geburtstagsfeier war diesbezüglich wohl aber eher kontraproduktiv.