Jugendliche donnern in Seon AG mit VW in Haus von Hansruedi Suter (72)
«Wäre es eine Betonmauer gewesen, wären die drei jetzt tot!»

Schwein gehabt: Drei Teenager kommen von der Strasse ab, krachen voll in eine Hauswand. Die Mauer lässt zum Glück nach, die Jugendlichen überleben. Hansruedi Suter (72), Besitzer des Unfallhauses, wurde durch den Knall aus dem Bett gerissen.
Publiziert: 23.12.2020 um 17:11 Uhr
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In Seon AG krachte ein VW Golf in eine Hausmauer.
Foto: KAPO AG
Nicolas Lurati

Hansruedi Suter (72) aus Seon AG sitzt am Dienstagabend vor dem Fernseher, schaut Sport. Gegen 23.45 Uhr geht er ins Bett. Der Rentner ist gerade am Einschlafen. «Da hörte ich es ‹klöpfen›», erzählt er BLICK. Der Aargauer steht sofort auf und geht zum Fenster.

Drei junge Männer waren mit einem VW Golf von der Strasse abgekommen und ins Haus von Suter an der Egliswilerstrasse gedonnert. «Ich sah die drei auf der Mauer hocken. Einer war am Kopf verletzt.» Bei den Fahrzeuginsassen handle es sich um Jugendliche aus der Region, wie die Aargauer Kantonspolizei mitteilt. Der Lenker ist Schweizer (18). Ein Mitfahrer ist ebenfalls Schweizer (18), der andere Kosovare (17).

«Er weinte und war verzweifelt»

Die Jungen schreien zu Suter hoch, er solle schnell die Ambulanz rufen. Der Rentner wählt 144, geht danach runter zu den Teenagern. Er spricht mit dem Fahrer. «Er weinte und war verzweifelt. Er hatte Angst um seinen Kollegen mit der Kopfverletzung.»

Plötzlich habe der Fahrer begonnen, wirre Sätze von sich zu geben, sagt Suter. «Als die Ambulanz da war, hat es ihn auch mitgenommen, obwohl er äusserlich nicht verletzt aussah.» Die Kantonspolizei Aargau schreibt in einer Mitteilung, dass alle drei verletzt ins Spital mussten.

Die drei Jungs hätten viele Schutzengel gehabt, meint Suter. «Die Mauer, in die sie reinkrachten, hat nachgelassen. Zum Glück war die Mauer aus Backstein und Bruchstein. Wäre es eine Betonmauer gewesen, wären die Fahrzeuginsassen jetzt tot.»

Rund 40'000 Franken Sachschaden

Eine weitere Gefahr hätte der Raum hinter der Mauer sein können, sagt Suter. «Denn dort drinnen befinden sich vier Plastiktanks, die mit Heizöl gefüllt sind. Hätte sich der Tank des Fahrzeugs entzündet, hätte es gefährlich werden können.»

Suter sagt, dass der Sachschaden beim beschädigten Hausteil gemäss dem Baumeister rund 40'000 Franken betrage.

Auf Anfrage von BLICK sagt die Polizei, dass der Lenker in fahrfähigem Zustand gewesen sei. Sprich: weder Drogen, noch Alkohol intus. Ob er zu schnell unterwegs war, müsse noch abgeklärt werden.

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