Im Frauenkloster Solothurn lebt Korona Hupfeld (54) ganz ungestört
Korona spürt nichts von Corona

Corona ist seit einem Jahr bei fast allen das beherrschende Thema – nicht so bei Korona Hupfeld (54). Die Deutsche wohnt seit fünf Jahren im Kloster. Ihr Leben hat sich daher trotz Pandemie kaum verändert, wie sie BLICK bei einem Treffen erzählt.
Publiziert: 25.02.2021 um 06:44 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2021 um 11:54 Uhr
Korona Hupfeld (54) lebt seit fünf Jahren im Frauenkloster Namen Jesu in Solothurn.
Foto: Luisa Ita
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Luisa Ita

Korona Hupfeld (54) zeigt BLICK ihren Pass. Tatsächlich ist da als Vorname «Korona» eingetragen. Die Deutsche, die seit fünf Jahren in Solothurn im Frauenkloster Namen Jesu lebt, sagt lachend: «Früher konnten sich viele Leute meinen Namen nicht merken, das ist jetzt vorbei.» Am Telefon stelle sie sich schon gar nicht mehr vor.

Den aussergewöhnlichen Namen hat die gläubige Frau von ihrem Vater gekriegt, sagt sie. «Er war Gärtner und hat mich nach einer Rosensorte benannt.» Korona Hupfeld findet aber nach wie vor, ihr Name passe zu ihr. «Nomen est omen. Für mich war das letzte Jahr eine sehr stille und bewusste Zeit. Ich habe das unglaublich geschätzt. Ich liebe ja die Einsamkeit, und von dem her passte das Corona-Jahr zu mir. Und da stimmt es auch wieder mit meinem Namen.»

Korona spürt Corona kaum

«An meinem Tagesablauf hat sich gar nichts geändert», so die Klosterfrau, die mit sechs Nonnen unter einem Dach lebt und von ihnen liebevoll als «Halbschwester» betitelt wird. Maske trage man beispielsweise nur, wenn Besuch komme. «Wir dürfen sogar noch im Chor singen, weil wir als Familiengemeinschaft gelten. Das ist wirklich schön.»

Bloss die Hostien-Bäckerei, in der sie arbeitet, habe plötzlich weniger Aufträge gehabt. Zeitweise sei sie sogar zu gewesen. «Die Kirchen waren ja eine Zeit lang geschlossen, oder es durften nur noch wenige Leute zum Gottesdienst, darum hatten wir weniger zu tun. Aber da hatte ich dann mehr Zeit für andere Dinge», so die Wahl-Solothurnerin.

Kein Handy, kein TV, keine Zeitung

Doch diese freie Zeit verbrachte sie nicht wie viele andere vor dem Fernseher, beichtet sie. «Ich lese keine Zeitung und habe auch kein Handy. Ich schütze mich vor dem und lebe wortwörtlich hinter Klostermauern. Ich kriege wirklich nichts mit.»

Die Mutter von drei erwachsenen Söhnen wirkt aber trotzdem gut informiert. Ganz ging Corona dann doch nicht an ihr vorbei. «Die Regeln sind ja auch überall aufgehängt, und man spricht schon darüber. Und als in Solothurn die Maskenpflicht galt, habe ich das natürlich beim Einkaufen gesehen.»

Seit Jahren nicht warm gegessen

Einkaufen, das macht Korona Hupfeld nämlich selbst. «Ich lebe hier zu Kost und Logis. Ich esse aber nicht mit den anderen zusammen, sondern versorge mich selbst.» Sie ernähre sich vegan – und selbst das offenbar sehr bescheiden. Schmunzelnd sagt sie im Gespräch zu BLICK: «Ich habe seit Jahren schon keine warme Mahlzeit mehr gegessen.»

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