Hammerwerfer Patric Suter unter Mordverdacht
Ist er der Killer von Grenchen?

Ein Spitzensportler verhaftet unter Mordverdacht. Das spektakuläre Verbrechen in Grenchen ist aufgeklärt.
Publiziert: 24.06.2009 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:05 Uhr
Von Ralph Donghi, Beat Kraushaar, Adrian Schulthess und Viktor Dammann

Die Polizei ist sich sicher: Sie hat den Schenkkreis-Mord aufgeklärt. Und die Killer von Dania († 35), Pierre-André († 60) und Margrit Dubey († 55) gefasst. «Wir haben die richtigen Personen in Haft», erklärt Staatsanwalt Jan Gutzwiller vor der Presse in Solothurn.

In U-Haft sitzen nun eine Schweizerin (48), zwei Schweizer (24, 32) und ein Deutscher (36). Festgenommen in den Kantonen Aargau und Luzern (Blick.ch berichtete).

Einzelheiten zu den Verhafteten geben die Ermittler nicht bekannt. Aber BLICK-Recherchen zeigen: Einer von ihnen ist Patric Suter (32), mehrfacher Schweizer Meister im Hammerwerfen, Olympia-Teilnehmer.

BLICK sieht sich auf Suters Anwesen um. Hoch über Hallwil AG, umgeben von mächtigen Bäumen, mit prächtiger Aussicht. Der Garten so gross wie ein halbes Fussballfeld.

Für das Haus mit mindestens acht Zimmern zahlte Suter 2500 Franken im Monat. Er arbeitete offenbar als Sicherheitsmann: «Patric hatte wegen seinem Job ja sicher Waffen im Haus», meint der Nachbar.

Durchs Bürofenster ist eine Visitenkarte zu sehen. Mit der Aufschrift «Slim» und darauf, von Hand geschrieben: «Bang Bang». In einem Gestell ein gelber Ordner mit der Aufschrift: «Bios Life Slim».

Bios Life. Die Firma, für die auch Ex-Boxer Stefan Angehrn arbeitet (im BLICK). Laut der Internet-Seite Facebook sind Angehrn und Suter befreundet.

Hinterm Haus stehen zwei leere Hundezwinger. Angeschrieben mit «Basco» und «Andos». «Er hatte einen jüngeren und einen älteren Rottweiler», so der Nachbar.

Ein Blick in den Keller: Sechs gelbe Kisten mit der Aufschrift «slim». Wieder eine polizeilich versiegelte Türe – die des Wintergartens. Drin eine gemütliche Polstergruppe, Orchideen, eine Jukebox. Der Nachbar: «Ich habe mich immer gefragt, wie er sich das alles als Sicherheitsmann leisten kann.»

Beim Börsencrash habe ihm Patric mal erzählt, dass er in den USA billig Häuser kaufen gehe und sie dann teuer verkaufe. Doch was für Leute verkehrten bei Suter? Der Nachbar: «Ich war mal zur Geburtstagsparty seiner Ex eingeladen», sagt der Nachbar. «Ganz viele Leute – aber die Dubeys waren nicht da.»

Bang Bang – mit einem Knall fällt die Fassade des Ex-Spitzensportlers Patric Suter zusammen.

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