Fressbalken- Raser
Goldener BMW zu verkaufen

Kushtrim (20), der Autonarr, ist sein Billett los und muss den goldenen BMW verscherbeln.
Publiziert: 11.01.2010 um 22:07 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:30 Uhr
Von Ralph Donghi

Jedes Wochenende heulten an der A1-Raststätte bei Würenlos AG die Motoren: Jugendliche protzten nach dem Ausgang mit ihren getunten Autos – bis die Kapo Aargau im Juli die Autoparty-Meile stilllegte.

Einer der Rowdies war Kushtrim M.*. Trotz Führerausweisentzug driftete der Kosovare mit dem goldenen BMW M3 seines Vaters im Kreis, brannte Bremsspuren in den Asphalt. Da brach der BMW aus, knallte gegen zwei Autos.

Im BLICK behauptete Kushtrim damals, er sei ein guter Fahrer. Habe schon in der 3. Klasse «BMW M3» aufs Etui geschrieben. Das Driften sei «ein geiler Kick». Aber: Er werde «nicht mehr ohne Billett fahren. Versprochen.» Das wird ihm schwerfallen, denn vom Strassenverkehrsamt bekam Kushtrim eine neue Verfügung. BLICK weiss: Jetzt ist er sein Billett «auf unbestimmte Zeit» los.

Was jetzt?
Kushtrim M.: Ich bin enttäuscht, hoffe, dass ich mein Billett dank einer Therapie wieder kriege.

Das glaubt Ihnen doch niemand. Sie bauten mit 16 den ersten Autounfall. Und mussten schon vor dem Rastplatz-Fladen wegen Rasens das Billett für elf Monate abgeben.
Aber all die Kosten, die ich jetzt habe, die sind mir eine Lehre!

Was müssen Sie denn bezahlen?
Das Abschleppen der Autowracks, die Verfahrenskosten, eine hohe Busse und Regressforderungen der Versicherung.

Wie viel macht das insgesamt?
Zirka 35 000 Franken.

Darum verkaufen Sie den BMW?
Ja, genau. Leider ...

Wurde der nicht beschlagnahmt?
Ja. Aber ich konnte ihn für 3800 Franken auslösen. Er wird geflickt und hoffentlich verkauft.

Und dann?
Dann kaufe ich mir mit dem übrigen Geld ein billigeres Auto.

Sie können auch mit einem billigeren Wagen rückfällig werden.
Nein, da fehlt der Kick. Zudem könnte ich, wenn ich mein Billett wieder habe und einen Seich baue, es sofort wieder verlieren – für immer! Und sogar des Landes verwiesen werden.

Was schmerzt Sie am meisten?
Dass ich zu Fuss, mit dem Zug oder mit einem Kollegen zur Arbeit muss. Ich hasse das!

Selber schuld.
Ja. Dafür büsse ich jetzt.

*Name der Redaktion bekannt

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?