Monatelang hat Kurt Rüegger (61) auf eine graue Felswand gestarrt. Immer wenn er auf seinem Firmenparkplatz in Rothrist AG stand. Damit ist endlich Schluss: Das Schweizerkreuz grüsst wieder vom Berg Born. Und Fahnenpatriot Rüegger ist glücklich!
Am Freitag war es so weit: Mit Bergsteigern und vollem Körpereinsatz wurde die acht auf acht Meter grosse Flagge an der Felswand gehisst – obwohl die Patrioten noch gar keine offizielle Genehmigung haben. Dieses Jahr mussten Rüegger und seine Kollegen erstmals ein Baugesuch für ihr Schweizerkreuz einreichen. Grund: Raimund Rodewald (55), Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, hatte bei der zuständigen Gemeinde Kappel SO interveniert (BLICK berichtete).
Einsprachen gibt es keine, der Kanton prüft nun die Ausnahmebewilligung. Dann geht der Antrag zurück an die Baukommission. Die kann den Antrag dann absegnen – oder ablehnen.
«So lange wollten wir einfach nicht mehr warten», sagt Rüegger. «Man wird uns deswegen wohl nicht ins Gefängnis stecken.»
Seit 2008 hissen die Fahnenpatrioten zu Ostern die Schweizerfahne am Berg Born. Bisher habe das niemanden gestört. Im Gegenteil: Die 64 Quadratmeter Flagge wurde zur Attraktion auf der A1.
Nun schmückt sie wieder bis Ende Oktober den Born. Die grösste Sorge von Fahnenpatriot Kurt Rüegger: «Ich hoffe, dass sie diesmal nicht wieder einem Sturm zum Opfer fällt.»