Iwan Z.* (47) verängstigt die Schüler in Grenchen SO. Er wohnt an der Haldenstrasse, unmittelbar vor dem Schulhaus Halden. Immer wieder regt er sich über Elterntaxis auf, die täglich vor seinem Haus durchfahren. Laut schreiend steht er in seinem Garten und beleidigt die vorbeifahrenden Eltern und Kinder massiv. Einmal soll er gar Gegenstände nach einem vorbeifahrenden Auto geworfen haben.
Vergangene Woche beleidigte er Eltern und Lehrer erneut massiv. So sehr, dass die Schule sich nun veranlasst sah, Verhaltenstipps an die Eltern zu verschicken. Darüber berichtet die «Solothurner Zeitung».
Nun fragen sich die Grenchner bange: Wie gefährlich ist Iwan Z.? Edith Mettler (48), Mutter von zwei ehemaligen Schülern des Schulhauses Halden, sagt zu BLICK: «Ich wurde von Z. bereits tätlich angegriffen – das war vor drei Jahren. Z. ist gefährlich, glaubt mir!»
Eine Strasse wird zur No-Go-Area
In der Stadt wiegelt man ab: Iwan Z. schreie nur, tue aber nichts. So sehen es auch die Polizei und die Schule. «Gemäss Polizei und Stadtbehörden beruhigt sich die Lage erfahrungsgemäss nach einiger Zeit», heisst es im Brief an die Eltern.
Trotzdem schützt die Schule die Kinder vor Iwan Z.: Die Glasportale der Nordseite des Schulhauses Halden wurden abgeschlossen – damit könne verhindert werden, dass die Schüler auf die Haldenstrasse gelangen, wo Z. wohnt. Zudem wurde die Pausenaufsicht durch die Lehrer erhöht. Ebenfalls seien Lehrer und Schüler angewiesen worden, die Haldenstrasse zu meiden «und sich unauffällig zu verhalten».
Eine verbarrikadierte Schule und eine Strasse in Grenchen, die zur No-Go-Area geworden ist – wie ernst ist die Gefahr, die von Z. ausgeht, tatsächlich?
«Den Angriff hätte ich nicht überlebt»
Edith Mettler erinnert sich mit Schrecken an den Vorfall. Im Sommer 2014 sei sie mit ihren Kindern im Auto durch die Haldenstrasse gefahren. Da sei plötzlich Iwan Z. aus seinem Haus gestürmt und habe sich vor ihr Auto gestellt. «Ich bin ausgestiegen, und da ist er auf mich losgegangen», sagt Mettler.
Nur dank der Hilfe eines mutigen Nachbarn, der sich zwischen Z. und Mettler gestellt hatte, sei die Attacke nicht schlimmer ausgefallen, sagt die Mutter zweier Kinder. «Ich bin krebskrank und darum sowieso geschwächt, den Angriff hätte ich nicht überlebt», sagt sie.
Ihren Retter habe es hingegen ziemlich wüst erwischt. Z. habe ihm ins Gesicht geschlagen und sei am Ende gar mit einem Holzprügel auf ihn los. «Zum Glück konnte er sich retten», sagt Mettler. Sie habe Z. in der Folge angezeigt und vor Gericht gezogen. «Am Ende gab es einen Vergleich, und Z. hat sich bei dem Anwohner für die Prügel entschuldigt», sagt Mettler.
«Sie werden mich nicht zum Verstummen bringen!»
Die Wiese vor seinem Haus hat Iwan Z. vollgestellt mit Schildern, auf denen «Fuck the Stapo» steht und vor dem «gefährlichen Mann» gewarnt wird. Die Aufregung über seine Person hält der Kinderschreck Iwan Z. für übertrieben, wie er zu BLICK sagt. «Edith Mettler will mich fertig machen, ich habe sie nie angegriffen!», sagt er.
Er leide an einer Persönlichkeitsstörung und habe manchmal Ausfälle. Er sei deswegen auch in Behandlung, sagt Z. «Ich flippe dann aus, schreie, mache aber niemandem was.» Er vermutet hinter den Vorwürfen der Schule und der Eltern eine böse Kampagne: «Die wollen mich alle loshaben, weil ich zu Recht gegen die Elterntaxis protestiere. Sie werden mich aber nicht zum Verstummen bringen.»
*Name der Redaktion bekannt