Unerwartet, weil Marylene an einer Krankheit starb, die heute kaum mehr Menschenleben fordert. «Sie hatte Diabetes, seit sie zehn Jahre alt war», sagt ihr Vater. «Normalerweise nimmt die Krankheit nicht so ein rasches Ende. Marylene hat plötzlich das Schicksal getroffen.» Sie starb im Schlaf! Wohl an Unterzuckerung (siehe Box).
Sie konterte Prostitutionsvorwurf
Die BLICK-Leser kennen Marylene H.: Nachdem SVP-Grossrat Andreas Glarner (62) im Mai die Kanti Baden mit Prostitution in Verbindung brachte, konterte Gymi-Schülerin Marylene H. fadengrad. «Ich finde den Vorwurf einfach nur zum Lachen», sagte sie damals in einer Umfrage. «Diese Antwort hat meine Tochter fast ein wenig berühmt gemacht», meint Marylenes Vater.
Die Schüler der Kantonsschule Baden haben derzeit Herbstferien. Unter Marylenes Mitschülern machte die traurige Nachricht schnell die Runde. «Es ist einfach nur schrecklich, dass sie nicht mehr unter uns ist», sagt eine gute Freundin. «Ihre Klassenkameraden sind am Montag trotz Ferien extra in die Schule gekommen, um ihr zu gedenken», erzählt Rektor Hans Rudolf Stauffacher (59). «Sie besuchte die 4. Klasse des Gymnasiums.
Wollte im Sommer Matura machen
Im Sommer wollte sie die Matura absolvieren. Sie war eine begabte und neugierige Schülerin, hatte ein ausserordentlich gutes Gespür für Literatur und bildende Kunst.» Marylene hinterlasse eine grosse Lücke, erklärt der Kanti-Rektor. «Ihre heiteren Blicke, ihre muntere und fröhliche Stimme, ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, ihr feiner Humor und ihre gradlinige Ausdrucksweise werden uns sehr fehlen.»
Marylene hatte ihr Leben noch vor sich. «Was sie nach der Kanti machen wollte, war noch völlig offen», sagt ihr Vater. «Sie war so aufgestellt, so lebensfreudig.» Am liebsten habe sie mit ihrem French-Bulldog «Muffin» (2) gespielt. Dann fügt er leise an: «Wissen Sie, Marylene wurde nicht gefragt, ob sie sterben möchte. Wenn man sie gefragt hätte, dann hätte sie sicher Nein gesagt. Wir vermissen sie unendlich.» Die Schülerin wird morgen in Wettingen beigesetzt.
Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit. Die Bauchspeicheldrüse produziert als Folge kein Insulin mehr. Dieses Hormon reguliert bei Gesunden den Blutzuckerspiegel. Jeder Patient mit Diabetes muss die Balance zwischen Kohlenhydrat- (Zucker-) und Insulinzufuhr sorgfältig halten. «Das ist zum Glück einfacher geworden. Es gibt heute Insulinpumpen – sogar eine 24-Stunden-Messung des Blutzuckerspiegels ist möglich. In vielen Fällen bezahlt dies die Krankenkasse.»
Das Gehirn braucht den Zucker im Blut als «Treibstoff». Sinkt der Zuckerspiegel zu tief, reagiert es nicht mehr adäquat. «Warnsymptome können Schwitzen, Doppelbilder, Zittern oder merkwürdiges Verhalten sein. Der Patient weiss das und kann im Normalfall reagieren. Bei schweren Unterzuckerungen ist die Hirnfunktion derart eingeschränkt, dass sich der Patient nicht mehr selber helfen kann. Die nächste Stufe wäre Ohnmacht, erst dann kommt allenfalls der Tod.»
Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit. Die Bauchspeicheldrüse produziert als Folge kein Insulin mehr. Dieses Hormon reguliert bei Gesunden den Blutzuckerspiegel. Jeder Patient mit Diabetes muss die Balance zwischen Kohlenhydrat- (Zucker-) und Insulinzufuhr sorgfältig halten. «Das ist zum Glück einfacher geworden. Es gibt heute Insulinpumpen – sogar eine 24-Stunden-Messung des Blutzuckerspiegels ist möglich. In vielen Fällen bezahlt dies die Krankenkasse.»
Das Gehirn braucht den Zucker im Blut als «Treibstoff». Sinkt der Zuckerspiegel zu tief, reagiert es nicht mehr adäquat. «Warnsymptome können Schwitzen, Doppelbilder, Zittern oder merkwürdiges Verhalten sein. Der Patient weiss das und kann im Normalfall reagieren. Bei schweren Unterzuckerungen ist die Hirnfunktion derart eingeschränkt, dass sich der Patient nicht mehr selber helfen kann. Die nächste Stufe wäre Ohnmacht, erst dann kommt allenfalls der Tod.»