Das Foto aus der Wohnung des Bösen

Dieses Mädchen entkam Dani H.

René Bähler (40) kennt Dani H. «Fast täglich» habe er ihn herumfahren müssen. Zum ersten Mal Ende Januar, als H. (25) von Rieden AG nach Zürich muss. Um Kokain zu kaufen.

«Er wollte ins Niederdorf. Er stieg aus, ich wartete.» Der Koch trifft seinen Dealer, auf offener Strasse tauschen sie Geld gegen die harte Droge. «Er hat mir offen davon erzählt», sagt Bähler.

Besonders eingefahren ist dem Chauffeur eine Nacht Anfang Februar: «Daniel hat mich angerufen. Er habe zwei Girls in der Wohnung, 17 oder 18. ‹Die wollen mit mir Sex machen›, sagte er mir.»

Am selben Tag war H. zweimal in Zürich – um genug Koks zu besorgen. Aufgepumpt will er sein Sex-Abenteuer festhalten: «Er fragte mich, ob er meine Digitalkamera haben könne. Ich brachte sie ihm, nahm seinen Pass als Pfand.»

Am frühen Morgen, gegen 3 Uhr, läutet René Bählers Telefon wieder. Ist das Koks schon alle? Nein. Die beiden Mädchen wollen heim, sofort. Bähler holt sie ab. «Sie waren total verängstigt. Ich weiss nicht, was da passiert ist, aber sie waren schockiert. Sie müsse sofort die Handynummer wechseln, sagte die eine. Die andere beklagte sich: Sie habe an diesem Abend 250 oder 300 Franken verloren.»

Bezahlte H. damit sein Koks? Oder mussten sich die beiden Mädchen freikaufen? Bähler weiss es nicht. Aber sie geben ihm im Auftrag von Dani die Kamera zurück.

Die jungen Frauen wollen heim nach Tuggen SZ. Der Chauffeur fährt die beiden aus Mitleid gratis zum Bahnhof Baden.

Wie bei Lucie: Dani H. hat die Girls mit dem Model-Trick aufgerissen. «Er behauptete, sein Vater sei Schmuckhändler», weiss Bähler noch. «Und für ihn suche er Models.»

Die beiden kamen mit der Angst davon, verloren ein paar hundert Franken. Lucie bezahlte ihre Model-Träume mit ihrem Leben.

*Name der Redaktion bekannt