Jubel beim FC Aarau: Das Aarauer Stadtparlament bewilligte am Montagabend einen Kredit von 17 Millionen Franken für den Kauf des seit Jahren geplanten Stadions. Auch die Nutzungsänderung für das Areal wurde gutgeheissen.
Die Entscheide fielen am Montagabend nach einer langen Diskussion deutlich aus. Mit 38 zu 6 Stimmen bei 3 Enthaltungen hiess das Stadtparlament den Kredit für den Stadionkauf gut. Die notwendige Teilrevision der Bau- und Nutzungsordnung für das Gebiet des Fussballstadions «Torfeld Süd» wurde mit dem gleichen Stimmenverhältnis bewilligt.
Vier Hochhäuser sollen den Bau des Stadions querfinanzieren. Das Volk spricht im November das letzte Wort über die beiden Vorlagen, die voneinander direkt abhängig sind. Das geplante Stadion «Torfeld Süd» soll die veraltete Anlage «Brügglifeld» ersetzen.
FDP und SVP geschlossen für Stadion
Die Meinungen im fünfzig Mitglieder zählenden Stadtparlament (Einwohnerrat) waren gemacht. Die FDP und SVP stellten sich geschlossen hinter das Vorhaben. Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker (FDP) sagte, das Areal «Torfeld Süd» sei das wichtigste langfristige Stadtentwicklungsprojekt.
Es gehe nicht nur um ein neues Stadion, sondern auch um ein modernes Quartier für die Stadt, hiess es bei den Befürwortern. Aarau brauche ein Stadion mit 10'000 Sitzen. Ohne Stadion sei die Zukunft des FC Aarau ungewiss.
Mehrheitlich für das Projekt sprachen sich die SP, CVP und Pro Aarau/GLP/EVP aus. In diesen Parteien gab es auch kritische Stimmen. Vor allem die Grünen taten sich mit dem Projekt schwer und forderten Verbesserungen. Die Kritiker monierten, das neue Hochhausquartier erinnere an ein Bauvorhaben aus den 1970er-Jahren.
600 Wohnungen sollen entstehen
Das Generalunternehmen HRS Real Estate AG finanziert den Bau des Stadions auf dem in der Nähe des Bahnhofs gelegenen Gelände mit vier Hochhäusern. Für Investitionen von 60 Millionen Franken sollen 600 Wohnungen entstehen.
Bei der Querfinanzierung geht es um 30 Millionen Franken. Die Stadt Aarau wird das fertig errichtete Stadion für 17 Millionen Franken kaufen. Das Volk hatte den Kredit für den Kauf bereits im Februar 2008 bewilligt.
Das ursprüngliche Projekt für ein Stadion mit Einkaufszentrum als Mantelnutzung wurde als Folge mangelnder Nachfrage stark verändert. Das Bundesgericht entschied nach einer Beschwerde, dass der Kredit erneut dem Volk vorgelegt werden muss.
Aarauer Fussballstadion: Nochmals eine neue Idee
Das Seilziehen um das neue Fussballstadion ist seit Mitte August um eine Idee reicher. Ein Komitee lancierte die Volksinitiative «Unser Stadion»: Die Stadt soll im benachbarten Buchs ein neues Fussballstadion auf öffentlichen Land bauen.
Dem Komitee gehören Politiker von SP, Grünen, Grünliberalen und CVP sowie lokale Gruppierungen an. Für das Zustandekommen der Initiative sind rund 1500 Unterschriften notwendig. (SDA)