Am Montagmorgen ist noch nicht ganz klar, warum Domina Tamara W.* (†44) letzten Freitag bei ihrer Arbeit in Lenzburg AG zusammenbrach und einen Tag später an einer Hirnblutung im Spital verstarb. Während ihr Freund Toni S.* (50) zu BLICK sagte, dass ihr Tod «absolut nichts mit einem Kunden» zu tun habe, wollen es die Ermittler genau wissen.
«Wir haben zur Klärung der Todesursache eine Obduktion angeordnet», sagt Fiona Strebel von der Aargauer Staatsanwaltschaft. Ermittelt werde unter dem Titel «aussergewöhnlicher Todesfall». Wie bei solchen Todesfällen üblich, «wurde das Umfeld der Verstorbenen, so auch der letzte Kunde, befragt». Strebel weiter: «Weitere Auskünfte können wir aufgrund der laufenden Untersuchung keine geben.»
Anderer Freier versucht, die Domina zu reanimieren
Jetzt redet eine Kollegin der toten Domina: Cindy T.** (42). «Ich bediente zur Unglückszeit in einem anderen Zimmer einen Freier», sagt sie zu BLICK. «Plötzlich hat eine weitere Arbeitskollegin laut rumgeschrien.»
Sie und ihr Freier seien sofort nachschauen gegangen. «Es war schrecklich, Tamara lag leblos auf einem Bett», sagt Cindy T. und fügt an: «Mein Freier hat gleich mit der Reanimation begonnen.» Sie selbst habe den Notruf gewählt, der Mann am Telefon habe alle instruiert, was sie tun müssen. Und der Kunde von Tamara W.? «Der hat sich angezogen und ist dann gegangen. Wohl im Schock.»
Kurz darauf sei die Ambulanz gekommen. Tamara habe auch wieder Puls gehabt. «Ich habe sie mit einem Bettlaken zugedeckt und sie dabei noch berührt», so Cindy T. «Da wusste ich noch nicht, dass es das letzte Mal sein würde.» Dann sei die Domina ins Spital gebracht worden. «Wir haben alle gedacht, dass sie wieder fit wird!» Doch zwölf Stunden später stirbt Tamara W. im Beisein ihrer Liebsten.
Keine Dritteinwirkung, natürlicher Tod
Tags darauf wurde unter anderem ihr Freund Toni S. von der Polizei befragt. Die Ermittler nahmen zudem Handy und Laptop der Toten mit. Immer mehr deutet gestern schliesslich darauf hin, dass Tamara W. eines natürlichen Todes starb. «Hinweise auf Dritteinwirkung gibt es derzeit keine», sagt Fiona Strebel von der Staatsanwaltschaft. Und: «Es befindet sich auch niemand in Haft.»
Gegen Abend erhält Toni S. dann den erlösenden Anruf von der Polizei. «Es ist definitiv niemand Schuld am Tod von Tamara», teilt er BLICK mit. «Wir sind alle sehr erleichtert. So können wir in Ruhe Abschied nehmen.»
* Namen bekannt
** Name geändert