Fuchs überfahren – ab in den Bau!
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Knastantritt von Baumann:Fuchs überfahren – ab in den Bau!

Aargauer Matthias Baumann (48) ging in den Knast, weil er die Busse nicht zahlen will
Fuchs überfahren – ab in den Bau!

Er hat einen Fuchs überfahren, den Unfall zu spät gemeldet und will die Busse nicht bezahlen – jetzt geht er deswegen in den Knast: Am Mittwoch rückte der Aargauer Matthias Baumann (48) ins Bezirksgefängnis in Aarau ein.
Publiziert: 09.09.2020 um 20:07 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2020 um 14:46 Uhr
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Der Aargauer Matthias Baumann (48) überfuhr einen Fuchs. Dann versäumte er es, den Vorfall rechtzeitig der Polizei zu melden. Er kassiert dafür eine Rechnung von 935.50 Franken.
Foto: screenshot telem1
Nicolas Lurati

Strafe im Knast absitzen – statt blechen! So die Einstellung des Aargauers Matthias Baumann (48). Letztes Jahr überfuhr er einen Fuchs und weigerte sich, die Busse zu bezahlen. Nun geht er ins Gefängnis. Am Mittwoch rückte er ein.

Der Vorfall geschah gegen 4.50 Uhr, wie «Tele M1» berichtet. Baumann ist mit dem Auto zur Arbeit unterwegs, von Attelwil AG nach Schöftland AG. Im Beitrag vom August zeigt Baumann dem Lokalsender, wo der Unfall mit dem Tier passierte: «Hier seckelt mir eben dieser Fuchs raus. Voll in den PW rein. Ich hatte also keine Chance», sagt er.

Rechnung von 935.50 Franken

Baumann meldet den Unfall nicht sofort der Polizei. Sondern erst am Nachmittag gegen 16 Uhr. Ein Fehler: Baumann kriegt eine Rechnung von 935.50 Franken. 400 Busse, der Rest sind Verfahrenskosten.

Der Aargauer sieht kein pflichtwidriges Verhalten bei sich. Er will nicht zahlen. Alternative: Gefängnis. «Ich gehe schon in die Kiste, wenn es sein muss», sagt der 48-Jährige. «Aber es ist einfach zum Lachen.»

Im TV-Bericht von «Tele M1» heisst es weiter, dass der Vollzugsbefehl bei Baumann mittlerweile angekommen sei. Am 9. September müsse er in den Knast, dann beginnt seine viertägige Haftstrafe.

So geschehen diesen Mittwochnachmittag: Baumann erscheint in Baden AG, um ins Gefängnis einzurücken. Im Bericht von «Tele M1» von diesem Mittwoch sagt Baumann, die Busse sei zu hoch angesetzt. «Wunschkonzert Gefängnis jetzt in dem Fall.»

«Gemeinnützige Büetz hätte mehr Sinn gemacht»

Fiona Strebel, Sprecherin der Aargauer Staatsanwaltschaft, widerspricht dem. Sie sagt dem Lokalsender: «Nein, das ist kein Wunschkonzert. Wenn sie zu einer Busse verurteilt werden, können sie nicht wählen, ob sie lieber die Busse bezahlen oder ein paar Tage in Haft gehen. Sie müssen die Busse bezahlen!»

Baumann bleibt dabei: Er will nicht zahlen. Eine andere Strafe hätte er anerkannt: «Gemeinnützige Büetz machen, Altersheim oder so. Das hätte mehr Sinn gemacht, als ins Gefängnis zu gehen.»

Der Aargauer rückt dann aber nicht ins Bezirksgefängnis Baden ein: «Jetzt sagten mir die Herren hier, sie wollen niemanden. Jetzt muss ich nach Aarau.» Beim Gefängnis in Aarau klappts dann doch: Baumann kann in die Kiste.

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