Ausganssperre in der Schweiz? Der Bundesrat hat am Freitag klargemacht: So weit soll es in der Schweiz nicht kommen (BLICK berichtete). Jürg Lareida, Präsident des Aargauischen Ärzteverbandes, ist da skeptisch. «Offensichtlich unterschätzen viele das Virus nach wie vor», sagt der Arzt dem TV-Sender «Tele M1». Damit meint er die Personen, die sich nach wie vor nicht an Empfehlungen der Behörden halten und nach draussen gehen. «Wenn das so weiter geht, wird der Bund nicht darum herumkommen, ein Ausgangsverbot auszusprechen.»
«Dann müssen Ärzte entscheiden»
Lareida mahnt in der Sendung eindringlich, die Massnahmen des Bundes zu respektieren. Ansonsten würde es bald zu Szenen kommen, die niemand sehen will. «Wenn die Zahlen weiter so explodieren, wird der Tag kommen, an dem die Ärzte entscheiden müssen, wer an ein Beatmungsgerät kommt.» Dazu seien sie zwar ausgebildet, doch «wir wollen Leben retten, nicht Menschen in den Tod begleiten».
Um den Spitälern das Leben zu erleichtern bittet Lareida die älteren Personen darum, eine Patientenverfügung zu unterzeichnen. «Wir müssen wissen: Was erwarten sie noch vom Leben, wollen Sie im Fall einer Erkrankung reanimiert werden, sollen wir intubieren?», erklärt der Mediziner. Denn für Lareida ist klar: «Wenn das so weitergeht wie bisher und wir die Kurve nicht abflachen können, dürfte es irgendwann heissen: Sterben sie zu Hause, wir haben keine Kapazitäten mehr.» (vof)