Darum gehts
- Gasaustritt als Grund für tödliche Explosion in Staufen AG ermittelt
- Beschädigte Gasleitung führte zu explosionsfähigem Gas-Sauerstoffgemisch im Gebäude
- Alle drei Monate wird eine Gasnetzkontrolle durch externen Spezialisten durchgeführt
«Ich dachte, mein Dach kracht zusammen. Es war ein riesiger Chlapf – wirklich ein riesiger Chlapf», sagte Sabrina Berchtold Ende Februar zu Blick. Sie erlebte die Hausexplosion von Staufen AG live mit. Meterhohe Flammen schossen an dem Winterabend aus einem Einfamilienhaus. Leserbilder zeigten ein regelrechtes Inferno.
Zwei Menschen starben bei der tödlichen Explosion. Jetzt sind die Ermittlungen abgeschlossen. Ein strafbares Verhalten konnte nicht festgestellt werden und ein Suizid der beiden Bewohner gilt als unwahrscheinlich, wie die Gemeinde am Mittwoch mitteilte.
Der genaue Auslöser bleibt ein Rätsel
Die Gemeinde bezieht sich in ihrem Communiqué auf die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau, wie sie schreibt. Diese hätten ergeben, dass Gas aus einer beschädigten Leitung ins Erdreich und dann ins Gebäude gedrungen sei.
Nachdem sich ein explosionsfähiges Gas-Sauerstoffgemisch gebildet habe, hätte es von jedem Funken entzündet werden können – der genaue Auslöser bleibe unklar. Nach der Explosion geriet die Liegenschaft in Vollbrand.
Werkleitungen sollen saniert werden
Laut Experten sei die Beschädigung an der Gasleitung auf Verschiebungen im nur gering verdichteten Erdreich zurückzuführen. Laut der SWL Energie AG habe eine Überprüfung der Leitungen im Jahr 2020 keine Befunde und eine externe Untersuchung nach der Explosion keine Undichtheiten ergeben.
Die Planung zur Sanierungen der Werkleitungen im betroffenen Gebiet hat bereits begonnen, wie die Gemeinde weiter schreibt. Bis zum Abschluss der Arbeiten werde im Quartier alle drei Monate eine Gasnetzkontrolle durch einen externen Spezialisten durchgeführt.