Tierwelt
Kanton Aargau will Krebspest in der Pfaffnern stoppen

Im Kampf gegen die Krebspest im Fluss Pfaffnern im Westaargau haben die Behörden das seit März 2024 bestehende Sperrgebiet ausgeweitet. Damit sollen die einheimischen Dohlen- und Edelkrebsbestände vor der Pilzkrankheit geschützt werden.
Publiziert: 25.07.2025 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2025 um 14:00 Uhr
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Dieser eingewanderte Signalkrebs verbreitet die Krebspest, erkrankt aber selbst nicht. Einheimische Krebse sterben. (Archivbild)
Foto: GEORGIOS KEFALAS
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Trotz des bisherigen Sperrgebiets in der Paffnern bei Vordemwald AG habe sich die Krebspest weiter ausgebreitet, teilte das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) am Freitag mit. Das Sperrgebiet sei daher angepasst werden.

Dieses umfasst neu die Pfaffnern bis zum Ortsteil Tannenbaum sowie drei Seitenbäche in den Gemeinden Vordemwald und Rothrist im Bezirk Zofingen. Konkret dürfen Menschen die Gewässer nicht betreten. Auch Hunde sollten nicht ins Wasser.

Es sollen gemäss BVU keine lebenden Krebse aus dem Fluss genommen und auch keine Krebse ausgesetzt werden. Bei der Pilzerkrankung, die für die einheimischen Krebse tödlich verläuft, handelt es sich um eine zu bekämpfende Tierseuche gemäss Eidgenössischer Tierseuchenverordnung.

Für Menschen stellt die Krebspest hingegen keine Gefahr dar, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) auf seiner Website schreibt.

Die Abteilung Wald im BVU errichtete zwei Krebs-Wandersperren in der Pfaffnern, wie es hiess. Diese Wandersperren sollen eine Weiterverbreitung des Krebspest-Erregers durch Wildtiere und Krebse verhindern. Zudem überwachen die kantonalen Fachpersonen die Flusskrebse und den Verlauf der Krankheit im gesamten Gebiet.

Im vergangenen Jahr waren tote einheimische Edelkrebse im Unterlauf der Pfaffnern gefunden worden. Das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin in Bern untersuchte sie und wies die Krebspest nach.

Bereits erkrankte Tiere entlassen permanent Zoosporen ins Wasser, die weitere Flusskrebse infizieren können. Je nach Umweltbedingungen können diese Zoosporen über 14 Tage im Wasser überleben und weitere Flusskrebse infizieren.

Einheimische Krebsarten gelten als besonders empfänglich für die Krebspest und zeigen bei einer Infektion eine fast 100-prozentige Sterblichkeitsrate. Invasive, eingeschleppte Krebsarten sind häufig Träger der Krebspest, erkranken in der Regel aber nicht tödlich.

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