Neues E-Learning
Aargauer Apotheken helfen im Kampf gegen häusliche Gewalt

Apothekerinnen und Apotheker sollen Betroffene von häuslicher Gewalt niederschwellig unterstützen: Die Aargauer Regierung will sie stärker einbeziehen und hat ein neues E-Learning lanciert.
Publiziert: 11:04 Uhr
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Betroffene von häuslicher Gewalt sollen sich niederschwellig an die Aargauer Apotheken wenden können - die Regierung lanciert ein neues Sensibilisierungsprogramm. (Symbolbild)
Foto: MAURIZIO GAMBARINI
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Das Angebot steht seit Mai allen rund 130 Apotheken im Kanton zur Verfügung, wie das Departement Volkswirtschaft und Inneres am Dienstag mitteilte.

Die Regierung sieht Apotheken als wichtige niederschwellige Anlaufstellen: «Gewaltbetroffene suchen überdurchschnittlich häufig medizinische oder pharmazeutische Hilfe auf - diese findet man auch in Apotheken», heisst es in der Mitteilung. Allein im Jahr 2024 kam es im Aargau zu 2588 Polizeieinsätzen wegen häuslicher Gewalt - im Schnitt sieben pro Tag.

Das Online-Training vermittelt deshalb Apothekerinnen und Apothekern Fachwissen und praktische Werkzeuge, um Anzeichen von häuslicher oder partnerschaftlicher Gewalt zu erkennen. «Es sind nämlich nicht nur blaue Flecken, sondern oft viel subtilere Beschwerden, die das Fachpersonal erkennen und richtig einordnen muss.»

Mit dem neuen Angebot sollen die Apothekerinnen und Apotheker Betroffenen eine kurze, professionelle Erstberatung anbieten und diese gezielt an Hilfsangebote weiterleiten können.

Entwickelt wurde der Kurs vom Gleichstellungsbüro und der Kantonsapotheke des Kantons Waadt. Die Fachstelle Häusliche Gewalt des Kantons Aargau hat die Schulung in Zusammenarbeit mit dem Aargauischen Apothekerverband für den Kanton Aargau angepasst. Die Kosten von 110 Franken pro E-Learning-Schulung übernimmt der Kanton.

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