Massnahme für Waffenplatz Brugg
Warum sich Frösche über das neue Munitionsgebäude freuen

Die Naturschutzzone Auschachen in Brugg AG wird ökologisch aufgewertet, um den Bau eines neuen Munitionsmagazins auszugleichen. Eine Vereinbarung zwischen Kanton, Stadt und Armasuisse sichert militärische Nutzung und fördert Amphibienlebensräume.
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Das Naturschutzgebiet Auschachen beim Waffenplatz Brugg AG wird ökologisch aufgewertet - dies als Ausgleich für den Bau eines neuen Munitiondepots.
Foto: Pro Natura Aargau
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die Naturschutzzone Auschachen beim Waffenplatz Brugg AG wird ökologisch aufgewertet. Dies als Ausgleich für den Bau eines neuen Munitionsgebäudes im Naturschutzgebiet

Der Kanton Aargau, die Stadt Brugg, Pro Natura Aargau, das Waffenplatzkommando Brugg und das Bundesamt für Rüstung Armasuisse haben im Herbst eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet, wie Armasuisse am Dienstag mitteilte.

Das Ziel dieser Vereinbarung sei es, die militärische Nutzung sicherzustellen und gleichzeitig die bestehenden Amphibienlebensräume zu fördern. Dazu sei definiert worden, wo Renaturierung beziehungsweise Ausbildung Priorität habe.

Neue Tümpel, Ruderalflächen, Hecken und Kleinstrukturen

Das Gebiet Auschachen beim Waffenplatz Brugg ist Teil des Wasserschlossdekrets und grundsätzlich der Naturschutzzone im Kulturland zugewiesen. Gleichzeitig gelten dort weitere Bestimmungen - unter anderem zur militärischen Nutzung.

So geht in einem Teil das nationale militärische Nutzungsinteresse dem kantonalen Schutzinteresse vor, wie es in der Mitteilung heisst. Hier erstellte Armasuisse für die Armee ein neues Munitionsmagazin. Es ersetzt ältere Anlagen, die den modernen Sicherheitsanforderungen nicht mehr genügten.

In anderen Zonen, die das Militär nicht oder nur geringfügig nutzt, erfolgen im Gegenzug ökologische Aufwertungen des Naturschutzgebietes. Vorgesehen sind unter anderem neue Tümpel, Ruderalflächen, Hecken und Kleinstrukturen. Diese vergrössern den Lebensraum für heimische Amphibien.

Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen über dem gesetzlichen Minimum

Pro Natura Aargau begrüsst diese Vereinbarung gemäss eigenen Angaben: «Der Auschachen beherbergt eine der bedeutendsten Laubfroschpopulationen im Kanton Aargau - und die letzte verbliebene entlang der Aare.»

Trotz des umstrittenen Standorts des neuen Munitionsmagazins im Naturschutzgebiet sei es nun gelungen, eine Lösung zu erreichen, welche die ökologische Qualität des Gebiets substanziell verbessere, schreibt Pro Natura.

Dabei gingen die vereinbarten Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen über das gesetzliche Minimum hinaus. Sie verbesserten die Lebensraumbedingungen für den Laubfrosch, den Nördlichen Kammmolch, die Kreuzkröte und weitere gefährdete Arten deutlich.

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