Es wird wohl nie geklärt werden, warum die heute 63-jährige Lenkerin im Mai 2022 in Dintikon AG mit ihrem VW Phaeton auf die Gegenfahrbahn geriet. Doch die Folgen waren verheerend: Sie stiess dort heftig frontal mit einem korrekt entgegenkommenden VW Golf zusammen.
Eine 52-jährige Frau starb elf Tage nach dem Unfall, zwei weitere Personen darin wurden schwer verletzt und leiden bis heute an den Folgen. Die Unfallfahrerin selbst blieb weitgehend unverletzt.
Sie kann sich nicht mehr an den Unfall erinnern
Nun stand sie wegen fahrlässiger Tötung und mehrfacher fahrlässiger Körperverletzung vor dem Bezirksgericht Lenzburg, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Die 63-Jährige selbst kann sich nicht an den Unfall erinnern, wie sie vor Gericht sagt.
Sie könne sich noch an die Heimfahrt aus dem Berner Seeland erinnern, habe sich fahrfähig gefühlt, sei auch nicht übermüdet gewesen. Ihre erste Erinnerung an den Unfall ist, wie ihr jemand aus dem Auto geholfen hat.
War sie abgelenkt? War es Sekundenschlaf? Das Gericht stellte laut der «Aargauer Zeitung» fest, dass es keine Anhaltspunkte oder Beweise für all diese Theorien gebe und sprach die Frau «in dubio pro reo» frei.
«Es tut mir so unendlich leid»
Diese zeigte sich gemäss der Zeitung aber nicht etwas erleichtert, sondern bedrückt. Sie leidet seit dem Unfall, habe ihn bis heute nicht verdaut und werde dies trotz psychologischer Betreuung auch kaum tun können. Zu ihrem Anwalt sagte sie gemäss der «Aargauer Zeitung»: «Ich schäme mich so, was passiert ist.»
Ihr Schlusswort richtete sie an die Familie der verstorbenen Frau. «Es tut mir so unendlich leid, was ich dieser Familie angetan habe. Ich wünsche ihnen viel Kraft.» (neo)