Die Psychiatrischen Dienste Aargau AG (PDAG) sollen im Kanton Aargau eine Präventionsstelle für Pädosexualität aufbauen und betreiben. Laut Angaben des Regierungsrats soll die Präventionsstelle sexuelle Übergriffe vermeiden.
Der Regierungsrat beantragt beim Parlament einen Verpflichtungskredit für einen einmaligen Bruttoaufwand von 370'000 Franken und einen Kredit für den jährlichen Betrieb von 290'000 Franken, wie die Staatskanzlei Aargau am Mittwoch mitteilte.
Für Betroffene seien die Dienstleistungen der Präventionsstelle kostenlos. Die Krankenkasse werde über die Behandlung nicht informiert.
1073 Fälle schweizweit im letzten Jahr
Im Aargau sind die PDAG die Hauptanlaufstelle bei Störungen sexueller Präferenzen. Zu den sexuellen Störungen zählt unter anderem die Pädophilie. Die Pädophilie bezeichnet die sexuelle Ansprechbarkeit auf den kindlichen beziehungsweise jugendlichen Körper.
Das Hauptziel der neuen Präventionsstelle ist die Vermeidung von sexuellen Handlungen mit Kindern. Im vergangenen Jahr wurden schweizweit 1073 Fälle von sexuellen Handlungen mit Kindern registriert, wie die Staatskanzlei festhält.
Die Anlaufstelle soll sich an Personen mit pädophiler Ansprechbarkeit richten, die ein Risiko zu erstmaligen Delikten aufweisen, jedoch noch nicht straffällig wurden. Ein weiterer Schwerpunkt soll die Präventionsstelle auf Information und Öffentlichkeitsarbeit setzen.