Crocs-Ausbrecher Amin T. filmt sich im Auto mit Freundin und Kind
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Baby nicht angeschnallt:Crocs-Ausbrecher Amin T. filmt sich im Auto mit Freundin und Kind

Kapo Aargau fahndet seit drei Jahren nach Crocs-Tunesier – jetzt meldet er sich aus der Heimat
«Ich habe jetzt ein gutes Leben»

Der vorbestrafte Tunesier Amin T. (36) ist in der Heimat. Nach seiner spektakulären Flucht aus einem Gefangenentransporter in Aarau im 2022 prahlte er im Internet mit Drogen und Geld – in Frankreich. Nun sagt er zu Blick, mit seiner neuen Familie in Tunesien zu sein.
Publiziert: 10:04 Uhr
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Aktualisiert: 10:07 Uhr
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Amin T. (36) mutmasslich auf einer Fähre in Richtung Tunesien.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Tunesischer Gewalttäter flüchtet erneut und lebt angeblich in seiner Heimat
  • Amin T. postet Videos, die ihn beim Autofahren zeigen und ohne, dass sein Kind auf der Rückbank angegurtet ist
  • Kapo Aargau fahndet weiter nach ihm - mit Klarbild
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Amin T.* (36) spielte mit den Behörden ein dreistes Spiel. Der Tunesier ist der vorbestrafte Gewalttäter, der am 4. Oktober 2022 in Aarau aus einem Gefangenentransporter flüchtete – in Crocs. Später zeigte er im Internet der Polizei den Stinkefinger, prahlte mit Drogen und Bargeld.

Als Blick Amin T. in Frankreich ausfindig machte, gab er frech Interviews. Die Schweiz habe ihm zu wenig Geld gegeben und er sei «nicht kriminell», behauptete er. Dabei wurde er im 2021 vor Gericht in Olten SO unter anderem wegen Körperverletzung zu 27 Monaten Freiheitsstrafe und einem Landesverweis von acht Jahren verurteilt. Das Urteil hatte er damals ans Obergericht weitergezogen und kam wegen des laufenden Verfahrens dennoch vorsorglich in Haft, wo er dann in Aarau flüchtete.

«Ja, ich bin gegangen»

Jetzt gelang ihm offenbar erneut die Flucht – über die Grenze. «Ja, ich bin gegangen. Zurück in meine Heimat», bestätigt Amin T. Und: Er sei mit seiner neuen Freundin und dem gemeinsamen Sohn, der eineinhalb Monate alt sei, zusammen und habe jetzt «ein gutes Leben».

Nachdem er Blick Bilder von seiner Flucht auf einer Fähre schickt, stellt er in den sozialen Medien unter anderem ein Video online, das ihn in einem fahrenden Auto zeigt. Darin filmt er zuerst seinen kleinen, im Kindersitz sitzenden, nicht angegurteten Sohn und seine Freundin auf dem Beifahrersitz. 

«Ich machte nur kurz ein Video»

Auf Bildern, die Amin T. auch veröffentlicht hat, wirft er dem kleinen Baby zudem Geldscheine übers Gesicht. Ein Ritual, das in einigen Kulturen üblich ist, das soll dem Kind einen besseren Start ins Leben geben.

Amin T. sagt dazu nichts. Er schwärmt lieber von seinem Heimatland und sagt: «Man lebt nur einmal.» Ob er tatsächlich in Tunesien bei seiner Mutter wohnt, wie er angibt, ist unklar. Er sagt, er arbeite inzwischen in der Elektrobranche und nachts als Bodyguard in einer Disco.

Sicher ist: Die Kantonspolizei Aargau fahndet weiterhin öffentlich nach dem Tunesier. Die Schwierigkeit, Amin T. zu orten, liegt darin, dass er immer wieder seine Handynummer wechselt.

«Nähern Sie sich der Person nicht»

Auf Nachfrage bei der Kapo AG wird bestätigt, dass der Gesuchte «nach wie vor auf der Flucht ist und sich im Ausland aufhalten dürfte». Weitere Auskünfte zu allfälligen Massnahmen «geben wir nicht».

Im damaligen Zeugenaufruf der Kapo Aargau stand, wie gefährlich Amin T. sein soll: «Zu Ihrer eigenen Sicherheit werden Sie gebeten, sich der Person nicht zu nähern.»

* Name geändert

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