Darum gehts
- Gefangener verstirbt nach schwerer Erkrankung in Strafanstalt Lenzburg
- Werner Ferrari war wegen mehrfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt
- Der 78-Jährige war seit 1995 in der JVA Lenzburg inhaftiert
Werner Ferrari ist tot. Der Kindermörder starb am Freitagmorgen nach einer langen, schweren Erkrankung in der Strafanstalt der Justizvollzugsanstalt (JVA) Lenzburg. Ferrari wurde 78 Jahre alt.
Der wegen mehrfachen Mordes zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilte Häftling war seit 1995 in der JVA Lenzburg inhaftiert. Ferrari war in der Altersabteilung 60+ untergebracht. Das Institut für Rechtsmedizin des Kantonsspitals Aarau hat den Tod bestätigt.
Morde ab 1971
Am 7. September 1985 wurde der siebenjährige Daniel vom Dorffest in Rümlang ZH entführt. Seine Leiche wurde drei Tage später aufgefunden. Zwei Jahre später, am 19. Oktober 1987, ereilte den 10-jährigen Christian dasselbe Schicksal. Er wurde vom Jungscharfest in Windisch AG entführt und später tot aufgefunden. Die Polizei vermutete einen Zusammenhang zwischen den Taten und ging mit dem Fall 1988 zur Fernsehsendung «Aktenzeichen XY».
Noch während der Sendung meldete sich eine Frau, deren Sohn ebenfalls an einem Volksfest entführt und dann getötet wurde. Dies war 1971 gewesen. Der damals geständige Täter, Werner Ferrari, verbüsste einige Jahre im Gefängnis, bevor er 1979 vorzeitig entlassen wurde. Trotz dieses Hinweises dauerte es noch länger, bis die Polizei Werner Ferrari verhaften konnte. Und es kam zu einem weiteren Verbrechen.
Weitere Tat im Jahr 1989
Die neunjährige Fabienne besuchte am 26. August 1989 mit einer Freundin eine Chilbi in Hägendorf SO, als sie von einem Mann angesprochen und weggelockt wurde – ihre Leiche wurde am nächsten Tag am Waldrand aufgefunden. Dank der genauen Täterbeschreibung der Freundin konnte Werner Ferrari einige Tage später in seiner Wohnung in Olten SO festgenommen werden. Das Bezirksgericht Baden verurteilte ihn im Juni 1995.
Insgesamt tötete Werner Ferrari zwischen den Jahren 1971 und 1989 fünf Kinder: Daniel (†10), Benjamin (†10), wieder Daniel (†10), Christian (†10) und Fabienne (†9). Zudem stand er im Verdacht, für weitere Morde verantwortlich zu sein.