Die Produktionsräume der Bäckerei und der Joghurterie im Untergeschoss des seit 1864 bestehenden Gefängnisses entsprechen nicht mehr den Anforderungen an die Lebensmittelproduktion, wie es hiess. Anstelle einer aufwendigen Sanierung soll deshalb – innerhalb der Gefängnismauern – ein Neubau erstellt werden.
Die voraussichtlich zehn neuen Arbeitsplätze für Gefangene dienten auch dazu, den gesetzlichen Resozialisierungsauftrag umzusetzen. Zudem könne ein wesentlicher Beitrag an die Kostendeckung des Betriebs geleistet werden.
Weiter soll der öffentlich zugängliche Verkaufsladen der JVA erweitert werden. Für die geplanten Bauten beantragt der Regierungsrat beim Parlament einen Verpflichtungskredit von 11,82 Millionen Franken. Mindestens 2,5 Millionen Franken würden vom Bund subventioniert.
Der Ausbau sei auf Grundlage einer Analyse aus dem Jahre 2019 geplant. Diese sehe vor, weniger rentable Bereiche wie Druckerei und Buchbinderei zu verkleinern und dafür Montagearbeiten und andere Wachstumsgeschäfte auszubauen. Die landwirtschaftlichen Produkte der JVA sollen vermehrt direkt vermarktet werden, hiess es.
Die JVA Lenzburg hat insgesamt 15 Gewerbebetriebe, in denen über 300 Gefangene arbeiten, wie der Kanton mitteilt. Dazu zählten unter anderem die hauswirtschaftlichen Gewerbe (Küche, Wäscherei, Glätterei, Hausdienst, Bäckerei und Joghurterie) sowie die hauptsächlich extern ausgerichteten Gewerbe Druckerei, Buchbinderei, Schlosserei, Schreinerei, Malerei, Industriemontage, Kleinmontage und Korberei.
Zudem gehören eine Gärtnerei und ein Landwirtschaftsbetrieb zur JVA Lenzburg mit Gemüseanbau, Ackerbau, Obstbäumen, Weinbergen sowie Milchvieh- und Schafhaltung. (SDA)