Grund für die Ausgrabung ist ein Bauprojekt mit dem passenden Namen «via romana», wie das Departement Bildung, Kultur und Sport am Mittwoch mitteilte. Auf dem Areal an der Zürcherstrasse ist eine Wohnüberbauung mit Tiefgarage geplant.
Bevor die Bauarbeiten beginnen, dokumentieren Archäologinnen und Archäologen nun die unter dem Boden verborgenen Spuren der Römerzeit. Gemäss Mitteilung haben Voruntersuchungen aus dem vergangenen Jahr gezeigt, dass im gesamten Bauperimeter in etwa 2,5 Meter Tiefe Strukturen des ältesten Militärlagers von Vindonissa aus dem frühen 1. Jahrhundert nach Christus erhalten sind.
Erwartet werden unter anderem eine rund drei Meter breite Legionslagermauer, ein davorgelagertes gestaffeltes Grabensystem und eine sieben Meter breite römische Kiesstrasse.
«Trotz moderner Störungen sind auf dieser Fläche noch wesentliche Aussagen zu Fragen nach dem Beginn des römischen Militärplatzes und dessen Befestigungsanlage zu gewinnen», heisst es in der Mitteilung. Die wissenschaftliche Bedeutung sei gross, es sei mit einem überdurchschnittlich hohen Fundanfall zu rechnen.
Die Kantonsarchäologie startete die Rettungsgrabung im August. Sie dürfte bis Juli 2026 andauern. Danach wird die Fläche für den Bau der Wohnliegenschaft freigegeben.