«Er war sein Leben lang kriminell»
Aargauerin liebt US-Knacki

Die Aargauerin Kim ist bis über beide Ohren verliebt – in einen US-Häftling. In einem Interview erzählt sie von der besonderen Liebesgeschichte.
Publiziert: 09.04.2023 um 20:04 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2023 um 08:32 Uhr
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Kim aus Gebenstorf im Kanton Aargau hat sich in einen US-Knacki verliebt.
Foto: Instagram

Seit etwas mehr als einem Jahr ist Kim aus Gebenstorf im Kanton Aargau verlobt. Sie führt eine Fernbeziehung mit dem US-Amerikaner William. Der Kalifornier lebt im US-Bundesstaat Idaho. Was ihre Liebesgeschichte jedoch besonders macht: William sitzt im Norden der USA im Gefängnis.

«Er war sein Leben lang kriminell. Er ist in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen und fing deshalb früh mit Drogenhandel an», berichtet Kim im Interview mit «Argovia Today». Als die beiden sich kennenlernten, sass William bereits im Knast.

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Williams kriminelle Vergangenheit hat die junge Frau jedoch nicht abgeschreckt. «Ich habe mich immer gewundert, was im Kopf von einem Häftling abgeht. Darum habe ich dann über eine spezielle Plattform einfach mal einem Insassen in Idaho geschrieben. Und es klingt zwar komisch, aber innerhalb von zwei Wochen haben wir uns verliebt», erzählt die Aargauerin.

Treffen endet mit einem Kuss

Über E-Mails und Telefonate lernten sich die beiden immer besser kennen. 80 bis 100 Franken gibt sie pro Monat für die Ferngespräche mit «ihrem» William aus.

Im vergangenen Jahr ist Kim dann in die Vereinigten Staaten gereist, um ihren Traummann in natura zu sehen. «Das Erste, was ich ihn gefragt habe, war, ob er schon mal jemanden umgebracht hätte», sagt Kim.

William habe daraufhin nur gelacht und die Frage verneint. Der US-Knacki habe zwar schon Menschen angeschossen, sie anschliessend aber immer ins Spital gefahren. Das dreistündige Treffen der beiden endete mit einem Kuss, fügt Kim an. «Es fühlte sich sehr komisch an, war aber auch sehr schön», beschreibt die Schweizerin die Begegnung.

«Wüsste nicht, wo ich ohne ihn wäre»

«Er gibt mir eine unglaubliche mentale Unterstützung. Ich wüsste nicht, wo ich im Moment ohne ihn wäre», gerät die Gebenstorferin regelrecht ins Schwärmen. Das Liebespaar hat einen gemeinsamen Plan für die Zukunft geschmiedet.

Und der sieht so aus: «Ich habe ein Verlobten-Visum beantragt. Ich hoffe, dass ich im Oktober, wenn er entlassen werden soll, bei ihm sein kann. Wir wollen zusammen zuerst mal in den USA reisen und vielleicht dann später zusammen in einem Häuschen wohnen. Vielleicht wird es dann auch einmal Kinder geben.» (nad)


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