Ausbildung
Aargauer Regierung will Instrumentalunterricht ausbauen

Im Kanton Aargau sollen alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen vom Kindergarten bis zum vollendeten 22. Altersjahr Zugang zu einem Mindestangebot an Instrumentalunterricht erhalten. Dies hat der Regierungsrat vorgeschlagen.
Publiziert: 11:41 Uhr
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Aktualisiert: 13:24 Uhr
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Im Kanton Aargau soll der Instrumentalunterricht ausgebaut und verbessert werden. Der Regierungsrat hat seine Vorschläge auf den Tisch gelegt. (Symbolbild)
Foto: GAETAN BALLY
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Zum Angebot sollen auch Sologesang, Ensembleunterricht sowie Begabtenförderung gehören. Der Regierungsrat schickte am Freitag die entsprechende Revision des Instrumentalunterrichts in eine Anhörung.

Der Kanton soll den Gemeinden künftig einen Bildungsauftrag erteilen. Der Kanton wird gemäss Vorschlag Kostenbeiträge an Musikschulen entrichten, die dieses Angebot für mindestens eine Gemeinde bereitstellen und bestimmte kantonale Vorgaben erfüllen.

Der Kostenbeitrag soll 30 Prozent an den Lohnaufwand für die Instrumentallehrpersonen und die Musikschulleitung einer Musikschule betragen. Der Kanton und die Gemeinden sollen die Mehrkosten gemeinsam tragen. Die Eltern würden gemäss Angaben des Regierungsrats um insgesamt 4,6 Millionen Franken entlastet.

Die Schaffung von vergleichbaren Anstellungsbedingungen an allen Musikschulen verursacht Mehrkosten von 2,2 Millionen Franken. Insgesamt betragen die Mehrkosten für den Kanton 4,1 Millionen Franken und für die Gemeinden 2,7 Millionen Franken.

Damit alles wie vorgeschlagen umgesetzt werden kann, braucht es neben einer Revision des Kulturgesetzes auch eine neue Bestimmung in der Kantonsverfassung. Das Volk wird über die Verfassungsänderung frühestens Ende 2027 abstimmen. Der Grosse Rat hatte im Mai 2023 eine Motion überwiesen mit dem Auftrag, den Instrumentalunterricht neu aufzugleisen.

Im Aargau wird der Instrumentalunterricht derzeit als unentgeltliches Wahlfach von der 6. bis zur 9. Klasse der Volksschule mit einer Dauer von 15 Minuten pro Woche angeboten. Die kommunalen Musikschulen übernehmen die Organisation und Durchführung des Wahlfachs auf der Volksschulstufe.

Um einen wirkungsvollen Unterricht zu ermöglichen, verlängern sie den Unterricht in der Regel kostenpflichtig auf eine halbe Lektion. Das heutige Angebot an Instrumentalunterricht an der Volksschule und für Jugendliche in der Berufsbildung weist mit Blick auf einen chancengerechten Zugang wesentliche Schwächen auf, wie der Regierungsrat festhält.

Für Schülerinnen und Schüler vor der 6. Klasse der Primarschule sowie für Berufslernende besteht kein kostengünstiges Angebot an Instrumentalunterricht im Kanton.

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