Mit seinem berühmten Namen sahnt ein deutscher Hochstapler ab
Der Millionen-Trick des falschen Flick

Er heisst Flick – Volker Flick. Mit der milliardenschweren deutschen Industriellenfamilie hat er nichts zu tun. Trotzdem ist sein Name viel Geld wert.
Publiziert: 16.04.2011 um 22:40 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:12 Uhr
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Von Walter hauser

Die Familie Flick ist eine der reichsten Deutschlands – und eine der schillerndsten. Ihr gehört ein milliardenschwerer Industriekonzern, der wegen Geschäfte in der Nazizeit belastet ist. Nachfahren des berühmten Friedrich Karl Flick zeigen sich gern an der Seite von Prominenten wie Boris Becker oder Thomas Gottschalk. Die Flicks haben in der Schweiz einen Namensvetter: Volker Flick. Laut Pass ist er ebenfalls Deutscher, 48-jährig, Wohnsitz an der Erlenstrasse81 in Wollerau SZ.

Doch dieser Flick hat mit der Dynastie in Deutschland nichts zu tun. Deswegen beschäftigen sich jetzt die Behörden des Kantons Schwyz mit ihm – es geht um Hochstapelei und Schuldenwirtschaft in Millionenhöhe. Volker Flick soll zahlreiche Privat- und Geschäftsleute, vorab an der Schwyzer Diamantküste, geprellt haben. Laut Betreibungsamt Höfe in Schindellegi laufen gegen ihn Betreibungen im Umfang von 2,3 Millionen Franken.

Seine Masche besteht darin, dass er den Eindruck erweckt, ein Verwandter der Milliardärsfamilie und erfolgreicher Geschäftsmann zu sein. Eines seiner Opfer ist Heinz Kramer, Chef des Hotels Rössli in Hurden SZ. Dort residierte Volker Flick bis vor kurzem mehr als ein Jahr samt Ehefrau und drei Kindern. Anfangs zahlte er pünktlich, doch dann flossen die Zahlungen spärlicher und blieben schliesslich ganz aus.

Das Hotel betreibt den vermeintlichen Millionär und angeblichen Wertschriftenhändler für 40 000 Franken. «Flick sagte, er sei Opfer eines dubiosen Geschäftsmanns geworden, aber das Geld komme demnächst», so Rössli-Chef Kramer. Zu den Geprellten gehört auch eine Goldschmiedin im Raum Oberer Zürichsee. «Er ist smart und redet überzeugend», sagt sie. Doch 6000 Franken für die Anfertigung teurer Ringe hat sie nie bekommen. Volker Flicks Gläubiger gehen wohl leer aus. Die Pfändung hat so gut wie nichts ergeben. Der vermeintliche Flick-Erbe ist offenbar vermögenslos. Zwei alte Audis – voll bepackt mit Kleidern und Güselsäcken sind auf einem Abstellplatz in Hurden parkiert; sie landen demnächst auf dem Schrotthaufen.

Seit zwei Wochen sind Volker Flick und seine Familie untergetaucht. Recherchen des SonntagsBlicks ergaben: Der Hochstapler stammt aus einer Arbeiterfamilie im Siegerland. Er versuchte diese Woche, in einem noblen Etablissement in Zürich einzuchecken. Vergebens. Er hatte keine Kreditkarte. Auch bei SonntagsBlick hat sich ein «Volker Flick» gemeldet. Es seien «haltlose Gerüchte in Umlauf», behauptete er. Das Angebot, sich zu erklären, nahm er bis heute nicht wahr.

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