Das Bezirksgericht Rorschach hatte Pero B.* (23) im Dezember 2013 wegen fahrlässiger Tötung und mehrfacher Gefährdung des Lebens zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren verurteilt. Das Kantonsgericht bestätigte das Urteil weitgehend, senkte die Strafe aber um ein Jahr. Der Entscheid ist noch nicht rechtskräftig.
«Ich war noch nicht bereit für dieses Auto»
Pero B. war am 17. Januar 2012 betrunken mit seinem 420 PS starken BMW M3 mit 105 statt 50 km/h durchs Dorf gerast. Er geriet auf die Gegenfahrbahn und rammte frontal den Kleinwagen des Pizzakuriers Cemal U.* (†53). Der vierfache türkische Familienvater wurde im Wrack eingeklemmt und starb noch am Unfallort.
«Ich war noch nicht bereit für dieses Auto», sagte Pero B. später. In der ersten Instanz gab er an, dass er niemanden habe töten wollen. Immerhin: Heute fährt der ehemalige Autofreak freiwillig nicht mehr.
Leichtsinnig und rücksichtslos
Das Verhalten von Pero B. sei leichtsinnig und rücksichtslos gewesen, heisst es in dem heute publizierten Urteil. Ein Schuldspruch wegen vorsätzlicher Tötung, den die Familie von Cemal U. verlangt hatte, sei wegen der strengen bundesgerichtlichen Voraussetzungen nicht möglich. Deshalb wurde die Strafe nun gesenkt.
Im Berufungsverfahren vom Dienstag verlangte der Verteidiger Freisprüche vom Vorwurf der mehrfachen Gefährdung des Lebens und von den Verkehrsregelverletzungen. Der 23-Jährige, der im vorzeitigen Strafvollzug sitzt, sei zu einer Freiheitsstrafe von höchstens 30 Monaten, davon 24 Monate bedingt, zu verurteilen. (ct/SDA)