Messie-Haus in Balsthal SO endlich geräumt
Müll weg – Gestank bleibt!

Die Nachbarn der Messie-Frau (56) von Balsthal können aufatmen: Gestern wurde der Müll aus dem Haus getragen. Nur: Der bestialische Gestank hat sich in den Hausmauern festgesetzt.
Publiziert: 13.09.2017 um 17:49 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:48 Uhr
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Der Räumungstrupp hat beim Messie-Haus in Balsthal SO weisse Sichtschutzwände aufgestellt.
Foto: Ralph Donghi
Ralph Donghi (Text und Fotos)

Es ist frühmorgens, als ein Lastwagen bei Yvonne F.* (56) in Balsthal SO vorfährt und eine grosse Mulde vors Haus stellt. Dann hängen Angestellte einer Räumungsfirma Sichtschutz-Tücher auf, ziehen Overalls, Handschuhe, Mundschutze an – und gehen mit Kehrichtsäcken hinein.

«Endlich wird das Messie-Haus geräumt», sagt Nachbar Heinz Fankhauser (52). Auch Anwohnerin Verena Walther (72) ist froh: «Es wurde höchste Zeit!» Kurz darauf buckeln die Arbeiter in Schutzanzügen massenhaft Müll und volle Kehrichtsäcke aus dem Haus.

Eines von mehreren Bildern, die bei etlichen Medien landeten und das Messie-Ausmass zeigen sollen.
Foto: zVg

Messie-Frau schlief gar vor dem Haus

Yvonne F. hatte sich darin immer mehr zugemüllt. Mittendrin: ihre fünf Katzen. Die Ex-Kioskfrau schlief am Ende gar vor dem Haus, weil sie den Gestank selber nicht mehr aushielt. Nachbarn wollen die Schwester von F. und die Gemeinde informiert haben. Aber nichts geschah.

Erst als ein Nachbar die Polizei alarmierte, wurden F. und die Katzen aus dem Elend befreit. Dennoch wurden tote Tiere im Haus gefunden. Bilder, die an mehrere Medien gelangten, zeigten das Ausmass.

Yvonne F. (56) gab BLICK ein Interview und nahm ihre Schwester, die auf der Gemeindeverwaltung Balsthal SO arbeitet, in Schutz. Sie habe nichts von ihrem Messie-Dasein gewusst.
Foto: Ralph Donghi

Gemeinde sagt wegen dem Verfahren nichts

Warum sie so lebte, wollte F. nicht erklären. Sie nahm gegenüber BLICK aber ihre Schwester in Schutz, die auf der Gemeindeverwaltung arbeitet: Sie habe von nichts gewusst. Die Gemeinde selber wollte nichts sagen – laufendes Verfahren.

Sicher ist: Gestern wurden mehrere 36-Kubikmeter-Mulden gefüllt. Nur: In den Hausmauern steckt der bestialische Gestank noch immer – und wabert durchs Quartier. Ob man das Haus deshalb abreissen muss, ist noch unklar.

* Name der Redaktion bekannt

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