Glücklich blickt Vigan M.* (†23) in die Kamera. Neben ihm lächeln seine beiden Brüder Visar M.* (20) und Fetah M.* (19) mit ihren Freundinnen. Mit auf dem Foto sind Bekannte und Freunde aus Hombrechtikon ZH.
Die Clique feiert am Samstagabend den 23.Geburtstag des Detailhändlers im Zürcher Kult-Club Kaufleuten im Bahnhofstrassenquartier. Es wird getrunken, gefeiert, gelacht. Was keiner ahnt – es wird das letzte Bild mit Vigan sein. Nur dreieinhalb Stunden später ist er tot und sein Bruder Visar lebensgefährlich verletzt. Der Messerstecher soll ein Bekannter der Clique sein.
Nach ersten Erkenntnissen gerät das Brüderpaar schon im Kaufleuten mit dem späteren Täter aneinander. Erste Rangeleien und Schubsereien. Ein Security-Mann setzt daraufhin alle drei Streithähne gegen halb vier Uhr früh gemeinsam vor die Disco-Tür. An der Ecke Pelikanstrasse/Nüschelerstrasse, wenige Meter vom Eingang entfernt, eskaliert der Streit. Beide Brüder werden mit einem Messer attackiert: Vigan lässt noch vor Ort sein Leben. Auch der jüngere Visar verliert sehr viel Blut, überlebt nur knapp.
René Ruf (40), Sprecher der Stadtpolizei Zürich: «Kurz nach vier Uhr morgens ging der Notruf ein. Der enorme Blutverlust der beiden Opfer machte die Lage besonders kritisch.» Zwar bemerkt ein Türsteher den Ernst der Lage, doch nur Visar kann gerettet und mit schweren Verletzungen ins Unispital Zürich gefahren werden. Der Täter flüchtet in Richtung Bahnhofstrasse.
«Mein Bruder war kein Typ, der Stress gesucht hat. Ich kann noch gar nicht glauben, dass er nicht mehr lebt», sagt der Jüngste, Fetah M. Der 19-Jährige wurde erst am frühen Sonntagmorgen von der Kantonspolizei über den Tod seines Bruders informiert. «Ich bin mit meiner Freundin um kurz nach eins gegangen. Da war die Stimmung superausgelassen. Ärger lag da nicht in der Luft.» Fetahs Freundin Nina fügt hinzu: «Ich kann nicht fassen, was später passiert ist.»
Keine Angaben zum Täter
Vigan hat neben seinem Geburtstag noch viel mehr zu feiern gehabt. Nach der Rekrutenschule absolvierte der Zürcher die Unteroffiziersschule. Nun wollte der Audi- und Motorsportfan als ausgebildeter Detailhändler ins Autogewerbe wechseln.
«Ende der Woche hätte er das letzte Auswahlgespräch gehabt. Die erste Runde hatte er gut gemeistert. Er war sich seiner Sache so sicher», sagt Fetah M. Auch der mittlere Bruder Visar macht Karriere. Der talentierte Handballspieler überzeugt als linker Rückraumspieler bei GS Stäfa, als Jugendnationalspieler wurde er mehrmals in Schweizer Junioren-Auswahlen berufen.
Ein Nachbar zu BLICK: «Das ist eine ganz wunderbare und fleissige Familie, die sich hier wahnsinnig viel erarbeitet hat. Ein kleines Paradies mit Wohnung, Autos und adretten Kindern.» Vater Ismet M.* (51) und Mutter Lumnije M.* (46) kamen einst aus dem Kosovo in die Schweiz – von dem Tod ihres ältesten Sohns Vigan müssen sie in den Ferien in der Heimat erfahren.
Gestern wachen Fetah und Visars Freundin Carmen auf der Notfallstation des Unispitals beim Schwerverletzen. In der wohl schwersten Stunde ihres Lebens gibt ihnen die Clique Halt. Im Laufe des Sonntags keimt Hoffnung auf. Visar liegt auf der Intensivstation, aber er soll ausser Lebensgefahr sein.
Derjenige, der die Familie so grausam auseinandergerissen hat, ist immer noch auf der Flucht. Die Stadtpolizei Zürich will gestern weder Angaben zum Täter machen, noch lässt sie eine Fahndungsmeldung raus. Dabei ist sich die Clique des Toten sicher, dass der Messerstecher ebenfalls im Zürcher Umland lebt und für seine aggressive Art «berüchtigt» ist.
«Er ist kein Unbekannter. Der dürfte auch den Behörden bekannt sein», sagt ein Freund von Vigan gestern.
*Name bekannt
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