Mehrheit der Schweizer Shisha-Bars verkaufen illegalen Tabak
80 Prozent wird geschmuggelt!

Der Shisha-Schmuggel boomt in der Schweiz. Der Grund sind die hohen Tabak-Abgaben, die der Bund im Frühling 2015 beschloss.
Publiziert: 28.04.2019 um 04:02 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2019 um 22:04 Uhr
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Shisha-Bars sind in der Schweiz beliebt. Vor allem Jugendliche besuchen sie. Weil die Kundschaft jung ist, muss auch die Ware günstig angeboten werden. Um diesem Druck standzuhalten, importieren viele Schweizer Shisha-Bars günstigen Tabak aus dem Ausland.

Seit einigen Jahren boomt der Schmuggel von Shisha-Tabak, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. «Ich kenne Leute, die von Drogen- auf Shisha-Schmuggel umgestiegen sind», sagt ein Kenner der Szene in der französischen Schweiz der Zeitung. Denn  der Shisha-Schmuggel sei weniger gefährlich und bringe viel ein.

Mit einer Tonne Tabak lassen sich in der Schweiz gut 20'000 Franken verdienen. Im Ausland kann der Tabak für rund 50 Franken pro Kilogramm bezogen werden. Die Rechnung des Insiders: Der Chauffeur erhält 10 Franken, der Händler ebenfalls 10. So liege der Preis mit 70 Franken pro Kilo noch immer bei rund der Hälfte des offiziellen Schweizer Preises , der 140 Franken beträgt.

«Heute läuft alles über den Schwarzmarkt»

Auch in der Stadt Zürich soll der Stoff in gewissen Kiosken für 60 bis 70 Franken angeboten werden. Oft laufe der Schwarzhandel über familiäre Strukturen mit Verbindungen in arabische Länder oder die Türkei, so die «NZZ am Sonntag».

An dieser Entwicklung trägt der Bund eine Mitschuld, meint Abou Heba Houssam – ein ehemaliger Importeur von Shisha-Tabak in die Schweiz. Tatsächlich hat der Bundesrat im Frühling 2015 die Abgaben auf Shisha-Tabak massiv erhöht. Unter dem Strich stiegen sie von rund 6 auf mindestens 80 Franken pro Kilo.

Als Konsequenz brach der offizielle Handel ein. «Heute läuft alles über den Schwarzmarkt», sagt Abou Heba Houssam der Zeitung.

Der Bund verfolgte zwei Ziele: Die Schweiz sollte ihren Status als internationale Preisinsel für Shisha-Tabak verlieren und Jugendliche sollten am Konsum des schädlichen Stoffs gehindert werden. Das zweite Ziel wurde klar verfehlt: Der Konsum von Shisha-Tabak nimmt in der Schweiz weiterhin zu.

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