Er will den Umstand, dass der «Anzeiger» für die meisten Gemeinden der Region nicht mehr das amtliche Publikationsorgan ist, als Chance nutzen. Das Blatt solle sich als Informationsmedium für die Region etablieren.
Dafür soll eine sechsköpfige Redaktion mit 300 Stellenprozenten sorgen. Geleitet wird sie von Fabian Christl. Sein Team soll «mit konstruktiv-kritischem Blick möglichst umfassend aus der Region berichten, unterschiedliche Ansichten beleuchten und den Diskurs fördern», wie es in der Pressemitteilung heisst.
«Wir orientieren uns an der Relevanz der Inhalte, nicht am angenommenen oder gemessenen Interesse der Leserschaft», wird Christof Ramseier, Inhaber und Geschäftsführer von Scribentes Media, in der Mitteilung zitiert. Damit wolle man auch der schrumpfenden Medienvielfalt entgegenwirken.
Im Briefkasten oder Online
In der Stadt Bern und ausgewählten Agglomerationsgemeinden wird der «Anzeiger» in alle Briefkästen ohne Stoppkleber verteilt. Rund 50'000 Exemplare sollen gratis zugestellt werden. Der «Anzeiger Region Bern» kann auch abonniert werden.
Zeitgleich mit der ersten Ausgabe der neu konzipierten Wochenzeitung lanciert der Verlag die Website anzeigerbern.ch mit aktuellen redaktionellen Beiträgen. Sie sind ab Januar für registrierte Leserinnen und Leser kostenlos zugänglich.
Weiterhin amtliche Mitteilungen wird der «Anzeiger Region Bern» ab 2024 aus Stettlen haben. Diese Gemeinde hat sich entschieden, ihrer Bevölkerung weiterhin ein Printprodukt zuzustellen.
Die meisten Gemeinden gehen einen anderen Weg. Die Möglichkeit, Amtspublikationen wie Baugesuche und Gemeindebeschlüsse ausschliesslich im Internet zu publizieren, besteht im Kanton Bern seit Anfang 2023. (SDA)