Ein Maskengegner weigerte sich vergangenen Dienstag, vor dem Bezirksgericht Willisau eine Maske zu tragen. Er löste damit sogar einen Polizeieinsatz vor dem Gebäude aus. Da machte der Richter kurzen Prozess: Die Verhandlung fand ohne die langwierige Befragung des Beschuldigten statt – nach vier Minuten war die Anhörung auch schon wieder vorbei. Es könnte eine neue Rekordzeit sein!
Trotzdem fällte der Richter am selben Tag noch ein Urteil, wie «zentralplus» berichtet. Auf Basis der Akten entschied er, dass der Mann im Januar gegen die Maskenpflicht verstossen hat.
Verbotene Veranstaltung während Corona
Der Beschuldigte soll in einer 4,5-Zimmer-Wohnung an einer Veranstaltung mit rund 30 Personen teilgenommen haben, von denen keiner eine Maske trug. Dabei soll es sich um eine erlaubte «spirituelle Weiterbildung einer Glaubensgemeinschaft» gehandelt haben, so die Teilnehmer.
Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich 150 Franken Busse für den Beschuldigten gefordert. Der Richter reduzierte die Strafe auf 100 Franken – teuer wird es trotzdem.
1000 Franken Rechnung kassiert
Den das Gericht hat zwar die Strafe reduziert, jedoch überträgt es dem Beschuldigten auch die Untersuchungs- und Gerichtskosten in der Höhe von 920 Franken. Das Urteil ist jedoch nicht rechtskräftig, weswegen der Beschuldigte mit seinem Fall weiter vors Kantonsgericht ziehen kann. Vor dem Gerichtsgebäude hat er genau das angekündigt. (aua)