Martin Gloor bekommt 4½ Jahre für 30-Mio-Betrug
Sein Boot, seine Uhren, seine Pferde - Alles weg!

Der Financier empfing seine Kunden an der Zürcher Bahnhofstrasse, lullte sie ein und versprach, deren Geld in Jung-Unternehmen zu investieren. Statt dessen veruntreute er insgesamt 30 Millionen Franken und wurde deswegen vor zwei Jahren verhaftet.
Publiziert: 07.12.2013 um 10:14 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:18 Uhr
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Der Financier und ehemalige Präsident des Zürcher Rennvereins legte reihenweise Investoren aufs Kreuz.
Foto: Foto: Homepage Rennverein Zürich
Von Viktor Dammann

Er liebte seinen Aston Martin im Wert von etwa 180 000 Franken, das Pedrazzini-Motorboot für 400 000 Franken sowie seine Uhren von Cartier und Rolex. Auch die sieben Rennpferde und die Eigentumswohnung (1,4 Mio. Fr.) in Brasilien waren Martin Gloor (45) lieb und teuer. Er gönnte sich bis zu einer halben Million Franken Jahreslohn und monatlich Kokain für 20 000 Franken.

Gloors teure Spielzeuge sind weg. Beschlagnahmt und verwertet von der Staatsanwaltschaft. Um sie sich leisten zu können, hatte der Financier und ehemalige Präsident des Zürcher Rennvereins reihenweise Investoren aufs Kreuz gelegt. Statt das Geld der Kunden – darunter Ärzte und Architekten – in vielversprechende Jungunternehmen zu stecken, sackte Gloor elf Millionen selber ein. Er gestand, insgesamt 30 Millionen ertrogen und veruntreut zu haben.

Fluchtversuch aus Penthouse

Seine Kunden empfing er an der Zürcher Bahnhofstrasse. Dort lullte er sie mit dem Versprechen ein, weder Margen noch Kommissionen zu verrechnen. Erst bei einem Verkauf verlange er ­einen Anteil. Was er verschwieg: Gloor hatte sich längst günstig in die Start-up-Firmen eingekauft. Die Ak­tien verkaufte er seinen Kunden zu massiv überhöhten Preisen. Oder er veräusserte ihnen Ak­tien, die er gar nicht besass.

Am 5. Dezember 2011 wurde der Finanzjongleur verhaftet. Sein letzter Coup gelang ihm nicht mehr. Er versuchte sich mit einer waghalsigen Kletterpartie aus seinem Penthouse im Zürcher Seefeld der Verhaftung zu entziehen. Gestern stand Martin Gloor vor dem Zürcher Bezirksgericht. Nach langem Abstreiten hatte er doch noch gestanden und sich mit der Staatsanwaltschaft auf eine Strafe von viereinhalb Jahren Knast geeinigt. Damit zeigte sich gestern auch das Zürcher Bezirksgericht einverstanden.

Fünf Jahre nicht mehr arbeiten

«Sie handelten gierig. Haben Ihnen Ihre Vorstrafen wegen Betruges keinen Eindruck gemacht?», wollte Gerichtspräsident Sebastian Aeppli wissen. Der stets grossspurig auftretende Gloor gab sich mundfaul: «Nein. Ich habe alles schon dem Staatsanwalt gesagt», brummelte er. Bis zum Haftantritt ist Gloor auf Kau­tion frei. Als Finanzintermediär darf er fünf Jahre nicht mehr arbeiten. Er möchte wieder im Pferderennsport Fuss fassen – im Wettbereich.

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