Mann (23) in Goldküsten-Villa getötet
Weshalb lief morgens um sechs laute Jodelmusik?

Bluttat an der Zürcher Goldküste: Gestern Morgen fand die Polizei in der Villa einer bekannten Kunsthändlerfamilie in Küsnacht ZH einen toten 23-jährigen Mann. Der Täter ist geständig. Doch wie kam es zum Drama?
Publiziert: 31.12.2014 um 16:37 Uhr
|
Aktualisiert: 09.09.2018 um 20:25 Uhr
1/6
Als die Polizei am Tatort eintraf, war der Mann tot.
Foto: Philippe Rossier
Von Lea Gnos und Romina Lenzlinger

Um sieben Uhr morgens ging bei der Zürcher Polizei gestern der Alarm ein. Ein Mann rief bei der Einsatzzentrale an und und meldete, bei ihm liege eine schwer verletzte Person am Boden. Sofort rückten die Beamten und eine Ambulanz aus. Als sie die Villa im verschneiten Küsnacht an der Zürcher Goldküste betraten, war es allerdings bereits zu spät. Der Mann war tot.

Beim Opfer handelt es sich um einen 23-jährigen Mann. Was er in der Villa zu suchen hatte, ist noch nicht geklärt. Laut der Kantonspolizei war das Opfer kein Einbrecher.

Jener Mann, der die Polizei verständigt hatte, wurde gestern verhaftet. Laut Polizei ist er weitgehend geständig. Er und die Besitzer des Anwesens sollen sich kennen.

Besitzer ausser Haus

Diese waren zur Tatzeit offenbar gar nicht in Küsnacht. Sie verbringen die Feiertage im Bündnerland. Laut Nachbarn wurden sie schon länger nicht mehr im Quartier gesehen. Die Hausangestellten seien dort aber nach wie vor «ein und aus» gegangen.

In der Kunstwelt ist die Familie bekannt, auch im Ausland. Sie besitzt mehrere Galerien, darunter eine an der noblen Zürcher Bahnhofstrasse.

BLICK erreichte gestern ein Familienmitglied. Es wollte zur Bluttat keine Stellung nehmen.

Partys in der Villa

Was aber ist in der Villa vorgefallen? Eine Anwohnerin erzählt: «Die Familie hat mehrere Kinder. Wenn die Eltern weg sind, freuen sich die älteren Kinder und veranstalten in der Villa sehr gerne Partys.» Das sei im Dorf bekannt. Auch im vergangenen Sommer sei in der Todesvilla immer wieder laut gefeiert worden.

Am Morgen, kurz vor dem Polizeieinsatz, sei ihr Mann um sechs Uhr aufgestanden, um zur Arbeit zu gehen. «Er hörte aus dem Haus laute Jodelmusik», berichtet die Anwohnerin. Später sei dann die Polizei gekommen. «Wahrscheinlich stieg in der Nacht wieder eine Party. Und vielleicht lief diesmal irgend etwas schief.»

Eskalierte ein Streit unter den Gästen? Oder waren Hausangestellte involviert? Der Vorfall ist rästelhaft. Laut Kantonspolizei Zürich sind Motiv und Hintergründe der Tat weiterhin unklar und «Gegenstand der laufenden Ermittlungen».

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?