Sie wurde verhaftet, kam ins Frauengefängnis in Rom und dann in eine Pension. Jetzt ist Lucille Hunkeler in die Schweiz zurückgekehrt. Sie werde sich mit ihrem beiden Kleinkindern vorerst in der Schweiz aufhalten bis feststehe, wann sie ihren Sohn Ruben wieder sehen könne, sagte Hunkelers Schweizer Anwältin.
Alle Versuche, ein Treffen zu organisieren, seien bisher gescheitert; «irgendwo wird gesperrt», sagte die Anwältin. Dies, obwohl der inzwischen wieder zusammen mit Ruben in der Toskana lebende italienische Vater versichert habe, dass er der Frau das Besuchsrecht nicht verweigern wolle.
Auf juristischer Ebene laufe die Strafuntersuchung in Italien gegen Hunkeler wegen Entführung weiter. Die italienisch-schweizerische Doppelbürgerin war in Italien bereits wegen Entziehung Minderjähriger verurteilt worden. Dieses Urteil wurde aber letztes Jahr auf Grund einer Generalamnestie aufgehoben.
Hunkeler selber werde in Italien versuchen, das Scheidungsurteil anzugehen – und zwar vor allem in Bezug auf das Sorge- und das Besuchsrecht für Ruben. Ausserdem werde sich der Vater von Hunkelers beiden kleinen Kindern rechtliche Schritte gegen die italienischen Behörden überlegen, weil ihm mit der Festnahme und Inhaftierung der Frau die Kinder entrissen worden seien. Der Vater der beiden Kinder will laut Hunkelers Anwältin ebenfalls demnächst in die Schweiz reisen, braucht jedoch als Kubaner ein Visum. (AP/spj)