Der Samstag beginnt erfolgreich. Luca Borgoni (21) läuft beim Matterhorn-Rennen Cervino X-Trail eine gute Zeit. 1000 Höhenmeter auf vier Kilometern sind an diesem Morgen zu bewältigen. Der Italiener aus Cuneo (I) ist unter den Ersten, die das Etappenziel erreichen.
Doch Luca Bordoni pausiert nicht. Er dreht noch schnell eine Runde um die Carrel-Hütte auf 3800 Metern Höhe. Ohne Bergschuhe, nur mit Laufschuhen. Ohne Ausrüstung. Ohne Seil. Leichtsinn im Siegesglück?
Luca Bordoni rutscht auf dem Schneefeld aus
Der Sportler überholt auf seinem «Spaziergang» gegen elf Uhr eine Seilschaft. Die Gruppe beobachtet entsetzt, was dann folgt: Luca Borgoni rutscht auf einem Schneefeld aus. Er schliddert dem Abhang zu. Und stürzt 300 Meter in die Tiefe.
Sofort rufen die Augenzeugen die Bergwacht. Ein Rettungshelikopter birgt den Körper des Italieners. Er ist auf der Stelle gestorben. Seine Leiche wird nach Zermatt VS gebracht.
Stunden später treffen Lucas Eltern ein. Sie müssen den toten Sohn identifizieren.
Luca Borgoni war ein sehr sportlicher junger Mann. Er war Speerwerfer, nahm an den italienischen Meisterschaften teil. Er war Snowboarder, Gehsportler und Bergsteiger. Erst am Montag hatte der Biologie-Student seine Bachelor-Arbeit abgegeben.
«Er war ein so fröhlicher Junge», sagt Lucas Trainer Giuseppe Viale, der Präsident des Sportvereins GS Roata Chiusani. «Ein kleiner Trost ist vielleicht, dass Luca beim Sport starb, den er so liebte.»