Königin Andrea zu König Jörg
«Ich liebe dich!»

Publiziert: 27.08.2007 um 10:07 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:36 Uhr
VON MARCEL W. PERREN (TEXT) UND WALTER L. KELLER (FOTOS)
AARAU – Um 16.53 Uhr ist es soweit. Jörg Abderhalden (28) legt im Schlussgang seinen Gegner auf den Rücken. Für den neuen und alten König der Schweiz ist klar: Ohne seine Königin Andrea hätte er dies nicht geschafft.

Minuten nachdem König Jörg zum dritten Mal den Thron des Schwingerkönigs bestieg, ist auch Königin Andrea bei ihm.

Was folgt, sind Bilder des puren Glücks: Wie zwei frisch verliebte Teenager liegen sich die beiden in den Armen. Andrea flüstert ihrem König ins Ohr: «Ich liebe dich.»

Der sonst so cool und nüchtern wirkende Sägemehl-Monarch lässt seinen Emotionen freien Lauf und hat feucht glänzende Augen, während er seinen Goldschatz an sich drückt.

König Jörg und seine Andrea – eine echt starke Lovestory. Die beiden wohnen in Nesslau SG in einem futuristischen Königspalast aus Eternit.

«Alleine daran erkennt man, dass wir nicht so konservativ sind, wie man sich das vielleicht von einer Schwingerfamilie denken würde», sagt Andrea.
Dass Andrea und Jörg äusserst modern eingestellt sind, belegen auch die Namen ihrer beiden Kinder: Das Töchterchen heisst Lynn, der Bub Terry. «Diese Namen haben Jörg und ich gemeinsam ausgesucht», sagt Andrea stolz.

Andrea und Jörg – ein kongeniales Duo. Wenn es um die Termine ihres Mannes geht, hat allerdings sie die Hosen an. So koordiniert Andrea zum Beispiel die unzähligen Anfragen der Medien. Dabei hat sie in den letzten Jahren vor allem eines gelernt: Nein zu sagen.

«Eigentlich bin ich ein Mensch, der sehr ungern Nein sagt. Doch das habe ich mittlerweile von Jörg gelernt. Anders ginge es auch nicht, denn wenn wir allen Interview-Wünschen nachkommen würden, kämen zu viele andere wichtige Dinge viel zu kurz.»

Nie zu kurz kommen auf jeden Fall die Kinder: «Jörg verbringt praktisch jede freie Minute mit unseren Kleinen. Er ist der fürsorglichste Vater und Ehemann, denn man sich vorstellen kann.»

Und wenn der König und seine Königin für einmal alleine auf den Schwingplatz fahren, dann sind die kleine Prinzessin und der kleine Prinz entweder bei Jörgs oder Andreas Eltern bestens aufgehoben.

Andrea stammt selber aus einer Schwingerfamilie: Ihr Vater Hans Hämmerli holte in seiner Aktivzeit selber mehrere eidgenössische Kränze. Wenn wunderts, dass sich die beiden auf dem Schwingplatz kennenlernten.

Andrea dreht das Rad der Zeit mit einem Strahlen in den Augen um 9 Jahre zurück: «Es war bei einem Hallenschwinget in Wolfhalden, als ich Jörg das erste Mal begegnete. Er kam auf mich zu und meinte: ‹Gell, du bist die Tochter vom Hämmerli Hans?› So nahm das Ganze seinen Lauf.»

König Jörg – wenn nicht alles täuscht, wird der bärenstarke Toggenburger mit Königin Andrea an seiner Seite noch lange die Sägemehlschweiz regieren. «Aber nur mit Hilfe meiner starken Frau», erklärt der dreifache König Jörg.

Tröstende Worte
AARAU – Zwei die sich mögen. Andrea Abderhalden und Madlaina Fausch – die Frauen hinter den beiden starken Männern im Schlussgang.

Andrea schwitzte ganz oben auf der Innerschweizer Tribüne Blut. Fauschs Gattin verfolgte den Kampf am Rand des Schwingplatzes. Stefans Frau erhielt dabei Unterstützung von ihrer Mutter Monika und Schwester Ursi.

Und die Mountainbike-Rennfahrerin war sich vor dem Schlussgang ganz sicher: «Er gewinnt!» Nach drei Minuten siehts ganz so aus: Stefan hat Jörg am Boden.

«Drüüück», schreit Madlaina ihrem Liebling zu. Doch Stefan drückt Jörg zu wenig fest ins Sägemehl, und am Schluss jubelt halt eben doch der Abderhalden.

Madlaina schlägt die Hände vors Gesicht und bringt vor Enttäuschung minutenlang kein Wort über die Lippen. Doch dann erhält sie ausgerechnet Trost von der Königsgattin. Andrea schliesst Madlaina in die Arme und sagt: «Dein Stefan hätte es auch verdient.»
AARAU – Zwei die sich mögen. Andrea Abderhalden und Madlaina Fausch – die Frauen hinter den beiden starken Männern im Schlussgang.

Andrea schwitzte ganz oben auf der Innerschweizer Tribüne Blut. Fauschs Gattin verfolgte den Kampf am Rand des Schwingplatzes. Stefans Frau erhielt dabei Unterstützung von ihrer Mutter Monika und Schwester Ursi.

Und die Mountainbike-Rennfahrerin war sich vor dem Schlussgang ganz sicher: «Er gewinnt!» Nach drei Minuten siehts ganz so aus: Stefan hat Jörg am Boden.

«Drüüück», schreit Madlaina ihrem Liebling zu. Doch Stefan drückt Jörg zu wenig fest ins Sägemehl, und am Schluss jubelt halt eben doch der Abderhalden.

Madlaina schlägt die Hände vors Gesicht und bringt vor Enttäuschung minutenlang kein Wort über die Lippen. Doch dann erhält sie ausgerechnet Trost von der Königsgattin. Andrea schliesst Madlaina in die Arme und sagt: «Dein Stefan hätte es auch verdient.»
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