Knast für Messerstecher

Publiziert: 31.05.2006 um 17:49 Uhr
|
Aktualisiert: 06.09.2018 um 21:12 Uhr
ZÜRICH – Die Bluttat liegt elf Jahre zurück. Doch der heute 30-jährige Albaner muss dafür büssen: Zwölf Jahre Zuchthaus wegen vorsätzlicher Tötung.

Im Streit um eine Frau lieferten sich im Sommer 1995 zwei Banden albanischer und italienischer Jugendlicher vor einem Restaurant an der Zürcher Seepromenade eine Messerstecherei. Besonders brutal ging dabei ein damals 19-jähriger Albaner vor: Mit einem Schmetterlingsmesser tötete er einen 20-jährigen Italiener und verletzte zwei weitere Gegner schwer.

Der Fall sorgte damals für grosses Aufsehen, blieb aber lange ungelöst. Der Täter war über Jahre verschwunden und ging der Polizei erst vor zwei Jahren bei der Überwachung des Telefons seiner Eltern ins Netz. Dabei stellte sich heraus, dass er 1998 illegal in die USA eingewandert war und seither als unauffälliger Familienvater in Detroit lebte. Nach seiner Verhaftung durch das FBI und der Auslieferung in die Schweiz legte er ein Geständnis ab.

Beim Prozess in Zürich war nur das Strafmass umstritten. Die Staatsanwaltschaft verlangte eine Zuchthausstrafe von 14 Jahren, die Verteidigung plädierte auf fünf Jahre. Der Täter habe eine erschreckende Gewaltbereitschaft an den Tag gelegt und auf ein bereits wehrloses Opfer weiter eingestochen, befand das Gericht.

Fehler gefunden? Jetzt melden