Die Schweiz schwitzt bei Temperaturen von fast 37 Grad, die Luftfeuchtigkeit ist hoch, die Menschen retten sich aus den klimatisierten Büros über den siedendheissen Asphalt in die klimatisierten Züge.
Doch die sehnlichst erhoffe Kühlluft-Zufuhr bleibt oft aus. Selbst in den neusten Intercitys können die Temperaturen bis auf 30 Grad klettern in diesen Tagen. Fahrgäste beklagen sich immer wieder über die Hitze: Ist die Klimaanlage kaputt?
Mitnichten. Sie kühle nur begrenzt, wie Reto Kormann, Konzernmediensprecher SBB, gegenüber Blick.ch sagte: «Die Klimageräte sind so eingestellt, dass sie bei heissen Temperaturen 5 Grad herunterkühlen.» Der Zugsbegleiter könne die Temperatur im Wagen noch zusätzlich um zwei Grad senken.
Klimaanlagen decken riesigen Bereich ab
Bei 35 Grad sinkt die Temperatur in den SBB-Wagen also auf heisse 30, eventuell auf 28 Grad. Mehr geht nicht. «Der Grund dafür sind energiewirtschaftliche Überlegungen. Je grösser und leistungsfähriger die Aggregate sind, umso mehr Energie ziehen sie natürlich», sagt Kormann.
Die Klimageräte in den Intercity-Doppelstockwagen seien sowieso schon ziemlich imposante Maschinen. Sie müssen nicht nur kühlen, sondern im Winter auch die Wagen aufheizen. Sie decken einen Temperaturbereich von minus 20 bis plus 35 Grad ab.
Es könne ja nicht sein, dass rein theoretisch ein Wagen allein nur für die Kühlaggregate reserviert werden müsste, um sämtliche Wagen eines Zuges auf 18 oder 19 Grad runterzukühlen. «Das ginge zu Lasten von Sitzplätzen, und das wollen wir nicht», so Kormann.
Selbst dem SBB-Sprecher wars zu heiss im Zug
Die Reklamationen wegen der Hitze seien dieses Jahr nicht häufiger als in anderen vergleichbaren Perioden. Es gebe aber auch Passagiere, die sich über zu starke Kühlung beschwerten. «Zugegeben, mir selber war es gestern im Intercity zwischen Bern und Zürich auch eher zu heiss», sagt Kormann.
Doch das nehme er in Kauf. So lange dauere der Sommer in der Schweiz schliesslich auch wieder nicht.