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Der Vater soll seine Tochter auf dem Gewissen haben: Er wurde der eventualvorsätzlichen Tötung angeklagt.

Nur zwei Jahre lang kannten sich die zwei – dann soll er sie getötet haben. Die Leiche der kleinwüchsigen Vanessa (†25) wurde in der Wohnung ihres Ex-Freundes Kurt R.* (37) in Wagenhausen TG gefunden, einen Tag nachdem sie dort mit ihrem Vater und dem Ex-Freund Silvester feierte. Beide wurden vorerst festgenommen, der Ex kam wenige Tage darauf wieder frei.

Jetzt sind die Ermittlungen im Fall Wagenhausen zum grössten Teil abgeschlossen: Vanessas Vater «Stetti» W.* (48) soll der eventualvorsätzlichen Tötung angeklagt werden, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Eventualvorsätzlich bedeute, dass der Mann seine Tochter nicht absichtlich ermordete, aber ihren Tod in Kauf nahm und mit diesem rechnen musste.

«Der Verdacht, dass ein sexueller Missbrauch vorliegt, hat sich nicht erhärtet», sagt Stefan Haffter, Sprecher der Thurgauer Staatsanwaltschaft zum «St.Galler Tagblatt». Bei diesem Fall sei mit der Staatsanwaltschaft Ravensburg zusammengearbeitet und in Deutschland ein Parallelverfahren gegen den Vater gestartet worden.

Vanessa hatte ihren Vater erst vor zwei Jahren zum ersten Mal getroffen. Ihre Mutter hatte ihr nie gesagt wer er ist, so hatte sie sich selber auf die Suche nach ihm gemacht und wurde im deutschen Wilhelmsdorf fündig – die Bekanntschaft wurde ihr schlussendlich zum Verhängnis.

Fast gleichzeitig mit dem Kennenlernen des Vaters verliebte sie sich in Kurt R., einen Freund des Vaters. Alle drei waren in der Mittelalter-Szene aktiv. Das Paar hatte sich erst vor kurzem getrennt, sie sollen sich aber weiterhin gut verstanden haben – deshalb auch das gemeinsame Silvesterfest. (kra)