Kaum Drogen, weniger Gewalt - so brav waren die Jungen noch nie
Jugend ohne Pot!

Jugendgefängnisse haben keine Platzprobleme: Die Jungen von heute sind weniger kriminell – und führen überhaupt ein braves Leben.
Publiziert: 19.02.2016 um 10:56 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:05 Uhr
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Die Jugend von heute ist anständig und brav.
Foto: Keystone

Die heutige Jugend! Schnell einmal fällt dieser Satz. Gerade ältere Generationen nutzen ihn gerne um die Verdorbenheit jungen Menschen zu betonen und den «Früher war alles besser»-Mythos zu zementieren. 

Nur: Die heutige Jugend ist alles andere als kaputt!

Minderjährige trinken weniger Alkohol, rauchen weniger, kiffen weniger, schwänzen weniger die Schule. Und vor allem: Sie sind weniger kriminell.

Das berichtet die «NZZ» unter Berufung auf zwei Studien der ETH Zürich und der Uni Lausanne sowie auf die Kriminalstatistiken. «In den Schulhäusern wächst die Generation brav heran», konstatiert das Blatt. 

In der Tat ist die Jugenddenlinquenz rückläufig. Die Zahl der polizeilichen Anzeigen gingen zwischen 2009 und 2014 um rund 40 Prozent zurück und damit auch die Verurteilungen.

Ein Blick auf die Zahl der strafrechtlich platzierten Minderjährigen zeigt ein ähnliches Bild: 2010 befanden sich über 800 Jugendliche in einer Vollzusganstalt. 2015 waren es noch 433. Zahlreiche Institutionen sind unterbelegt. 

«Wir haben es mit einer vergleichsweise angepassten Generation zu tun, die bemüht ist, den Leistungsanforderungen gerecht zu werden», sagt Marcel Riesen-Kupper, Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Jugendrechtspflege, der «NZZ». 

Das es heute weniger straffällige gewordene Junge gibt, führt er aber auch auf das 2011 lancierte Präventionsprogramm «Jugend und Gewalt» des Bundes zurück. 

Dieses führte zu einer Aufstockung der Mittel bei der Schulsozialarbeit, bei der polizeilichen Ahndung von Jugendgewalt sowie bei der Prävention. Riesen-Kupper: «Der koordinierte Effort hat Früchte getragen.»

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