Eine ostdeutsche Detektivin hat eine Masche entwickelt, damit ihr Geschäft floriert: Christina Wilkening (69) besticht Polizisten, um an Informationen zu kommen. Unter ihren Informanten ist mutmasslich auch ein Schweizer Polizist.
Wilkening hatte einen Kriminialhauptkommissar aus Deutschland und einen österreichischen Geheimdienstler geschmiert. Die Privatdetektivin sammelte über Jahrzehnte auf internationaler Ebene und mit teils illegalen Methoden Informationen. Damit versuchte sie Strafverfahren gegen Oligarchen aus Osteuropa zu beeinflussen.
Dafür stand sie vor Gericht. Durch den Prozess kamen weitere Fakten zutage – und die Verbindung zum Schweizer Polizisten flog auf, schreibt der «Tages-Anzeiger». Er soll rund 5500 Euro von Wilkening erhalten haben für Informationen aus Polizeikreisen.
Wohlhabender Ukrainer im Fokus
Es ging dabei unter anderem um den wohlhabenden Ukrainer Mykola Martynenko, der im Energiebusiness tätig ist und gegen den ein Bestechungsverfahren läuft. Wilkening wollte über den Kantonspolizisten an den Staatsanwalt des Bundes gelangen.
Die Korruptions-Beziehung zwischen dem Polizisten und der Ermittlerin hat sich wohl über mehrere Jahre hingezogen – sie wurde dokumentiert durch Wilkenings E-Mails und Buchhaltung.
Gestern teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass der Mann am Freitag festgenommen wurde. Er bestreitet die Vorwürfe und sitzt nun in Untersuchungshaft. Der Polizist steht unter Verdacht, Amtsdelikte begangen zu haben. Ein Verfahren wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses wurde eröffnet. (kra)