Der Absturz einer zweisitzige F/A-18 D Maschine der Schweizer Luftwaffe im französischen Glamondans war für die Ermittler ein Rätsel. Zwar konnte sich der 38-jährige Pilot Martin H.* mit dem Schleudersitz retten. Ungeklärt blieb aber seit dem Absturz im Oktober 2015, was zum Absturz führte.
Nun soll der Verdacht aufgekommen sein, dass der Fehler beim Pilot lag. Zur Klärung der Schuldfrage hat die Militärjustiz eine Voruntersuchung gegen den Piloten eingeleitet. Pikantes Detail: Es handelt sich bei Martin H. um einen der erfahrensten Luftwaffen- und Testpiloten der Schweiz.
Nach Vorschrift hätte er die Nase senken und die Düse in Leerlauf stellen müssen. Unklar ist, ob der Pilot den Strömungsabriss nicht bemerkt oder ob ihn das Warnsystem zu spät gewarnt hat. Eine technische Störung oder gesundheitliche Probleme wurden ausgeschlossen. Zudem untersucht das VBS, ob Martin H. den Absturz mit der Auslösung des Schleudersitzes nicht herbeiführte.«Verschleuderung von Armee-Material»
Im Verfahren gegen Piloten soll nun geklärt werden, ob der Pilot Dienstvorschriften verletzt hat und ob er mit seinem Verhalten Militärmaterial «missbraucht» bzw. «verschleudert» hat, wie das Oberauditorat der Militärjustiz schreibt. Sie betont, dass für den beschuldigten Piloten weiterhin die Unschuldsvermutung gilt. (pma)
* Name der Redaktion bekannt