Kachelofen-Drama in Arni AG
Miss Earth-Kandidatin vergiftet!

Wegen einem kaputten Ofen musste die schöne Coiffeuse in ihrem Haus in Arni AG sterben. Nun kam der Fall ans Licht, weil die Mutter den Verwalter nach dem Tod ihrer Tochter anklagte.
Publiziert: 11.09.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:17 Uhr
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Yvonne B. verlor ihre einzige Tochter.
Foto: Ralph Donghi
Von Ralph Donghi (Text und Fotos)

Als Miss-Earth-Kandidatin wurde Niakuna Löwy († 25) schweizweit bekannt. Doch über ihren tragischen Tod im Dezember 2011 wurde nie berichtet. Die schöne Coiffeuse starb an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Weil der Kachelofen in ihrem Haus in Arni AG undicht gewesen sein soll.

Gestern kam der Fall ans Licht, weil sich der Verwalter des Mietshauses vor dem Bezirksgericht Bremgarten AG verantworten musste (siehe Kasten).

Niakuna Löwy war die einzige Tochter von Yvonne B.* (50). Die Mutter hat den Tod ihres Kindes bis heute nicht verkraftet. «Es schmerzt, wenn ich daran denke», sagt Yvonne B. Niakuna Löwy lebt mit ihrem Freund in Arni. Am 22. Dezember 2011 kommts zum Drama. «Es war so kalt, dass meine Tochter den Kachelofen einheizte», sagt die Mutter. Der Freund ist gerade im Militär.

Unbemerkt dringt tödliches Kohlenmonoxid in die Stube. Niakuna Löwy wird ohnmächtig, schleppt sich dennoch irgendwie ins Bad. Dort bricht sie gegen 1.30 Uhr zusammen. Und stirbt.

Als ihr Freund sie am nächsten Tag nicht erreichen kann, bittet er Angestellte eines nahen Lädelis, nach ihr zu sehen. «Sie gingen zum Haus. Aber es machte niemand auf», erzählt Yvonne B. Weil aber der Hund zu hören ist, wird die Polizei alarmiert. Die Beamten entdecken die Leiche der jungen Frau. «Ich war an der Arbeit», sagt Yvonne B., «und konnte es zuerst gar nicht glauben. Es tat so weh. Sie war doch meine einzige Tochter!»

Hätte das Drama verhindert werden können? «Ein Kaminfeger sagte meiner Tochter, der Kachelofen sei undicht. Sie schickte dessen Rechnung und den Rapport mit der Warnnotiz dem Vermieter», erzählt Yvonne B. Doch der habe nichts unternommen.

«Meine Tochter benutzte den Ofen nur, wenn es eiskalt war», sagt die Mutter. «Sie hat nicht gewusst, dass er lebensgefährlich sein kann.»

Nach Niakuna Löwys Tod klagt die Mutter den Verwalter an. «Er sagt nur, es sei ein Bagatellfall, seine Versicherung werde das lösen», sagt Yvonne B. «Der Tod meiner Tochter ist doch keine Bagatelle!»

Niakuna Löwy sei eine Powerfrau gewesen. Sie habe das Reiten und das Modeln geliebt. 2007 kam sie ins Finale der Schweizer Miss-Earth-Wahlen. Eine Woche vor ihrem Tod verlobte sie sich mit ihrem Freund.

«Niakuna war so aufgestellt, sie hatte noch so viele Träume», sagt ihre Mutter. «Warum musste das bloss geschehen?»

* Namen der Redaktion bekannt

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