Jungsein in der Corona-Krise ist schwierig. Denn erwachsen werden heisst auch, sich auszuprobieren. Raus in die Welt. Machen. Erleben. Erfahrungen sammeln. Das Leben geniessen. Doch all das hat Corona genommen. Genau darum ging es beim «Mental Health»-Talk mit Moderatorin Ramona Schelbert (32) am Donnerstag auf Blick TV. Drei Jugendliche wurde befragt, wie sie mit der Corona-Krise umgehen, und wie die Pandemie ihr Leben verändert hat.
So hat das Virus den Alltag von Miron Gradwohl (17) total über den Haufen geworden. «Normalerweise war es so, dass ich in die Schule bin, danach kurz nach Hause und dann gleich wieder raus. Fussball spielen, boxen oder zum Saxophon-Unterricht. Das fällt jetzt alles weg», erzählt der Gymnasiast aus Bern.
Besonders ärgerlich für den Schüler: Das Konzert, auf dem er Saxophon gespielt hätte, wurde abgesagt. «Man übt auf etwas hin, möchte der Familie zeigen, was man kann. Jetzt geht das nicht. Das nagt auch an der Motivation.» Um sich von all dem abzulenken, habe er für sich das Velofahren entdeckt. «Einfach raus in die Natur und die Umgebung erkunden.» Das habe er vorher nicht so gemacht.
Lockdown war auch eine Chance
Während Miron Gradwohl das Velofahren schätzen lernte, ist es für Sarah Nouri (15) ausgerechnet die Schule. Das hätte die Gymnasiastin aus Zürich vorher auch nicht gedacht. «In der Schule fühlt man sich ein Stück weit normal. Man kann seine Freunde sehen, hat eine Routine.» Andererseits habe sie gemerkt, dass der Lockdown für viele eine Chance war, sich mit selber zu beschäftigen und daran zu wachsen. «Viele haben ihre Persönlichkeit entwickelt und gestärkt. Das ist gerade in unserem Alter wichtig.»
Auch Bastian Schweiger (19) ist aufgefallen, dass seine Kollegen reifer geworden sind durch die Corona-Krise. Der Lockdown sei hart gewesen. «Man war wie aus dem Leben gerissen. Inzwischen hat man sich aber daran gewöhnt, es ist zur neuen Normalität geworden», erzählt der KV-Lernende aus Zürich. Er ging im Lockdown oft alleine Basketball spielen. Ein paar Körbe werfen. Einfach, um mal rauszukommen.
Die drei Jugendlichen versuchen, das Beste aus der Krise zu machen. Jeder auf seine Art. Und doch packt sie manchmal der Corona-Frust. Sie alle hoffen, dass der Corona-Spuk bald ein Ende hat – und ihr normales Leben wieder beginnen kann.