Ein wenig verbittert steht er auf dem Podest. Er hätte wohl lieber Gold statt Silber im Squash gewonnen. Mit Sport ist es für Daniel O.* (46) jetzt sowieso für längere Zeit vorbei. Der Gross-dealer, dessen Mutter Ursula R.* († 65) sich bei einer Polizeirazzia im März in Malters LU erschoss (BLICK berichtete), bleibt in U-Haft.
Dies macht vor allem seinem Vater Sorgen. «Hoffentlich tut sich Dani nicht auch etwas an», sagt Werner O.* (67), als BLICK ihn kontaktiert. Er sagt: «Das mit seiner Mutter, also meiner Ex-Frau, geht Dani sehr nahe, wie ich von seinem Anwalt weiss. Er sagte, Dani sei in einem schlechtem Zustand.»
Natürlich, so Werner O., habe Dani mit dieser Hanf-Geschichte (s. Box) einen Fehler gemacht. «Das ist sein Ding, von dem ich auch nichts wusste», so Werner O. «Aber das hat nichts damit zu tun, dass Ursula so sterben musste.» Er vermutet, dass seine Ex nur die Hanfplantage von Dani beschützen wollte. «Hinzu kam ihre schwere psychische Krankheit, von der alle seit vielen Jahren wussten. Vor allem die Luzerner Polizei am 8. März in Malters», so Werner O.
Dani ist das einzige Kind der ehemaligen Fahrlehrerin und des pensionierten Prokuristen. «Als es mit Ursulas Schizophrenie schlimmer wurde, ging es irgendwann nicht mehr», sagt Werner O. «Es gab aber noch andere Gründe, warum wir uns vor gut 20 Jahren scheiden liessen.» Er habe mit Ursula kaum Kontakt mehr gehabt, nur mit Dani. «Ich habe natürlich erfahren, dass bei Ursula auch mal im Aargau die Sondereinheit kommen musste», so Werner O. Seine Ex sollte zwangsgeräumt werden, weil sie der Bank die Hypozinsen nicht mehr zahlte. «Der Einsatz im Aargau war zwar auch unverhältnismässig, ging aber professionell über die Bühne», so der Ex-Mann. «Zudem hätte Ursula ja auch schon da auf die Polizei schiessen können, wenn sie das jemals gewollt hätte.»
Werner O. ist überzeugt, dass seine Ex in Malters in eine Extremsituation gekommen sei. «Die Polizei hätte auf sie hören und sie etwas alleine lassen müssen. Dann hätte sie später sicher aufgegeben», sagt er. «Zudem verstehe ich nicht, dass die Polizei nicht erlaubt hat, dass sie mit Dani telefonieren kann. Sogar ich wäre dazu bereit gewesen.»
Werner O. wünscht sich, dass sich Dani in U-Haft nichts antut. Und dass die Frau, mit der sein Sohn eine kleine Tochter hat, auch irgendwie zurechtkommt. Und dass die Luzerner Polizei «zur Rechenschaft gezogen wird». Schliesslich möchte er auch Abschied von Ursula nehmen können: «Wir wissen nicht einmal, wo ihre Leiche ist, und wann sie beerdigt werden kann.»
* Namen der Redaktion bekannt
Oetwil an der Limmat ZH – Sie teilten sich Hobby, Wohnung und Geschäfte. BLICK weiss: Neben Daniel O.* wurde auch der Deutsche Markus L.* verhaftet. Die Männer wohnten in einem herrschaftlichen Haus in Oetwil an der Limmat. Nun sitzt Susanne L., die Frau von Markus L., allein daheim. Auch ihr ist die Umtriebigkeit von Daniel O. aufgefallen: «Auf manchen Briefen stand Dany, auf anderen Dani, dann wieder Daniel.» Hinzu kommt das Firmennetz des Grossdealers: Er betrieb einen Kurierdienst, bei dem auch Markus L. arbeitete. Dazu zwei Jeansgeschäfte. Susanne L.: «Das sollte wohl eine Kette werden.» Zudem sagt sie, es sei noch eine dritte Personen verhaftet worden: «Wohl eine Frau.» Die Deutsche ist erst seit wenigen Monaten in der Schweiz: «Ich wusste von nichts. Das ist ein ganz schlechter Start hier.» Michael Sahli
Oetwil an der Limmat ZH – Sie teilten sich Hobby, Wohnung und Geschäfte. BLICK weiss: Neben Daniel O.* wurde auch der Deutsche Markus L.* verhaftet. Die Männer wohnten in einem herrschaftlichen Haus in Oetwil an der Limmat. Nun sitzt Susanne L., die Frau von Markus L., allein daheim. Auch ihr ist die Umtriebigkeit von Daniel O. aufgefallen: «Auf manchen Briefen stand Dany, auf anderen Dani, dann wieder Daniel.» Hinzu kommt das Firmennetz des Grossdealers: Er betrieb einen Kurierdienst, bei dem auch Markus L. arbeitete. Dazu zwei Jeansgeschäfte. Susanne L.: «Das sollte wohl eine Kette werden.» Zudem sagt sie, es sei noch eine dritte Personen verhaftet worden: «Wohl eine Frau.» Die Deutsche ist erst seit wenigen Monaten in der Schweiz: «Ich wusste von nichts. Das ist ein ganz schlechter Start hier.» Michael Sahli