Hitzetod auf Campingplatz
«Meine Ex-Frau hat Chayenne auf dem Gewissen»

Der Vater der kleinen Chayenne (†6) bricht sein Schweigen. Er kann nicht verstehen, warum seine Ex-Frau unbestraft davon kommt.
Publiziert: 13.05.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 20:05 Uhr
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Ein Herz und eine Seele: Philipp S. (43) mit der kleinen Chayenne († 6).
Michael Sahli und Gabriela Battaglia

Philipp S.* (43) aus Hosenruck TG hat bis heute eine unfertige Zeichnung seiner toten Chayenne (†6) bei sich. «Sie sagte, sie male sie fertig, wenn sie das nächste Mal bei mir sei», sagt der Thurgauer mit Tränen in den Augen. Doch dazu kam es nicht mehr. Am 21. Juli 2015 ging seine Kleine im brütend heissen Auto vergessen, starb auf dem Parkplatz eines Campingplatzes in Muzzano TI.

Die Bilder der letzten Begegnung wird ihr Vater nie vergessen: «Das war eine Woche vor ihrem Tod. Ich habe den Wohnwagen auf dem Campingplatz aufgestellt und durfte sie kurz sehen.» Vater und Mutter Anja S.* (41) lebten schon damals getrennt, waren nicht gut aufeinander zu sprechen. «Das Letzte, was Chayenne von mir sah, war, wie sich ihre Mutter mit mir gestritten hat», so Philipp S.

Nach dem Tod der Tochter eskalierte der Streit zwischen ihm und seiner Ex-Partnerin Anja vollends. «Ich verstehe nicht, warum meine Ex-Frau unbestraft bleibt», sagt Philipp S. Die Tessiner Staatsanwaltschaft hatte das Verfahren gegen die Mutter im März eingestellt. Der Vater hat dagegen Rekurs eingelegt und sagt zur Begründung: «Sie hat Chayenne auf dem Gewissen.»

Was ihn besonders abstösst: «Meine Ex-Frau fährt noch immer das Auto, in dem die kleine Chayenne starb.» Sogar zur Beerdigung sei Anja S. ausgerechnet mit dem Fahrzeug gekommen, in dem die eigene Tochter die letzten Stunden verbringen musste. Eine der gemeinsamen Töchter wohnt heute wieder bei ihrem Vater. «Das hat mir Kraft gegeben. Nur schon für die Kinder muss ich funktionierten», sagt S.

Auf dem Campingplatz in Muzzano war der Vater nie wieder – und hat in nächster Zeit auch nicht vor, dort hinzufahren. «Wir haben zu Hause in einer Ecke einen kleinen Altar aus einem Wurzelstock gebaut», sagt er.

Es ist das erste Mal, dass Philipp S. ausführlich über den tragischen Todesfall spricht. Der Vater tut das aus einem  einzigen Grund: «Wir wollen jetzt unsere Ruhe haben und versuchen, weiterzuleben.»

*Namen d. Red. bekannt

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