Im verbalen Kleinkrieg zwischen Europa und der Türkei setzen türkische Hacker noch einen drauf. Mindestens 24 Schweizer Webseiten wurden gehackt, darunter auch die Homepage der Badi Wülflingen in Winterthur ZH (BLICK berichtete).
Betroffen waren die unterschiedlichsten Unternehmen, von einer Karosserie-Garage in Flims GR bis hin zu einer Feng-Shui-Beraterin in Lachen SZ. Einige erfuhren erst durch den Anruf von BLICK von der Cyber-Attacke: «Was? Meine Webseite wurde gehackt? Oh Gott!», sagt die Feng-Shui-Beraterin zu BLICK.
Manche reagierten schnell
Auch die Website Schaffhauser Firma Wäckerlin Transporte wurde gehackt. Dort reagierte man aber schnell, sodass die Webseite am Donnerstagmorgen wieder erreichbar war.
Die Firma Vivanet, auf deren Servern die betroffenen Webseiten gelagert waren, war für eine telefonische Stellungnahme nicht erreichbar. Schriftlich richtet das Internet-Unternehmen aus: «Wir werden uns dies gerne näher ansehen und Ihnen umgehend antworten.»
Problem noch nicht überall behoben
Die Webseiten zeigten auch Stunden nach dem Angriff statt Informationen zur Firma eine türkische Flagge in der Form der Schweiz. Zudem heisst es: «Unsere internen Angelegenheiten gehen euch nichts an. Glaubt nicht, dass ihr mit eurer Solidarität mit den Terroristen ungeschoren davonkommt. Wir sind immer und überall bereit!»
Max Klaus, stellvertretender Leiter der Melde- und Analysestelle Informationssicherung des Bundes, vermutet, dass die KMU nicht gezielt angegriffen wurden.
Der Hintergrund des Hackerangriffs: ein Transparent mit der Aufschrift «Tötet Erdogan mit seinen eigenen Waffen» bei einer Berner Demonstration gegen die Verfassungsreform in der Türkei. Es sorgte letzte Woche für einen diplomatischen Zwischenfall zwischen der Schweiz und der Türkei. (noo/pma)