Darum gehts
- Magnesium und Zink können möglicherweise den Schlaf verbessern
- Experten empfehlen, Magnesium und Zink auszuprobieren für besseren Schlaf
- Tweet über Magnesium und Zink erreichte über 15,5 Millionen Aufrufe
«Ich habe neulich Magnesiumglycinat und Zink ausprobiert. Ich habe acht Stunden geschlafen, bin aber aufgewacht, als hätte ich acht Tage durchgeschlafen», schreibt ein User auf X. Und er fragt sich: «Ist dieses Magnesium etwa eine Art Premium-Schlaf-Abo?»
Das Profil hat wenige Tausend Follower. Aber sein Tweet sorgt für jede Menge Wirbel. Inzwischen über 15,5 Millionen Aufrufe. Und es hat sich eine rege Diskussion über den perfekten Schlaf entzündet. Und die Frage, welche Tricks am besten sind. Viele schwören auf Pillen. Besonders auf die Kombination Magnesium und Zink.
Kann man so wirklich dem Sandmann auf die Sprünge helfen? Zwei Pillen schlucken und sanft dahin schlummern?
«Ganz Quatsch ist das nicht. Die Faktenlage ist zwar dünn. Aber es gibt durchaus auch Hinweise, dass Magnesium unter Umständen helfen kann», sagt Marc Spielmanns, ärztlicher Leiter im Zentrum für Schlafmedizin Zürcher Oberland im GZO Spital Wetzikon zu Blick. Der Körper braucht Magnesium, um aus der Aminosäure Tryptophan das Schlaf-Hormon Melatonin zu bilden, das für den Schlaf-Wach-Rhythmus zuständig sei. Magnesiumglycinat, wie auf X empfohlen, ist nichts anderes als Magnesium. Der Zusatz Glycinat soll es einfach schneller für den Körper verfügbar machen. Nötig ist das aber nicht.
«Wenn einem hilft, dann ist das wunderbar»
Spielmanns merkt an, dass im Tweet keine Angaben über die Dosis gemacht werden. Zu viel einzunehmen, empfiehlt der Schlaf-Mediziner aber nicht. «Magnesium in höheren Dosen kann aber auch abführend wirken. Wer einen empfindlichen Darm hat, könnte eine unruhige Nacht erleben.»
Und was ist mit Zink? Es kann auch die Melatonin-Produktion unterstützen. Ausserdem ist es gut für das Immunsystem. Der Schlaf-Mediziner rät deswegen dazu, die Kombination durchaus zu probieren. Spielmanns zu Blick: «Wenn einem hilft, dann ist das wunderbar. Es spricht nichts dagegen, es mal auszuprobieren, wenn man möchte.»
Hype um «Sleepy Girl Mocktail»
Grundsätzlich kann aber mit einfachen Mitteln und ohne Pillen, den eigenen Schlaf verbessern. «Kein Smartphone oder Fernsehen im Bett. Das Bett ist nur für das Schlafen da, und kein Sport vor dem Schlafengehen.» Man sollte es ruhig angehen. Körper und Geist müssen zur Ruhe kommen. «Am besten hat man eine Routine am Abend, die man einhält.»
Vergangenes Jahr sorgte der «Sleepy Girl Mocktail» für einen Hype. Dabei handelt es sich um einen alkoholfreien Drink aus Sauerkirschsaft, Magnesiumpulver und wahlweise Limo oder Mineralwasser. Während viele darauf schwören, zeigten sich Experten skeptisch. Die Zutaten sorgen nicht automatisch für einen guten Schlaf. Sie sprachen von einem Placebo-Effekt. Allein das Ritual, sich abends etwas Gutes zu tun und dabei zu entspannen, könne beim Einschlafen helfen.