Unter Schweizer Bauern ist eine heftige Debatte über die richtige Getränkewahl entbrannt. Lanciert hat sie ein St. Galler Landwirt an der Jahresversammlung der IG Anbindestall Ende Januar.
Der Mann, so berichtet das Fachblatt «Schweizer Bauer», war so erzürnt darüber, dass an dem Anlass Coca-Cola auf den Tischen stand, dass er zu einem wütenden Votum ansetzte.
Wo bleibt die Solidarität?
«Ist die Solidarität unter den Bauern so weit verloren gegangen, dass die Bauern in den Dörfern nicht nur erbittert um jede Hektare Pachtland kämpfen, sondern an ihren eigenen Versammlungen jetzt auch noch auf unseren wunderbaren Apfelsaft verzichten und stattdessen Coca-Cola trinken?», rief der Landwirt in die betreten blickende Runde – und hob demonstrativ ein Ramseier-Fläschli in die Höhe.
Es war schliesslich ein Cola trinkender Jungbauer, der sich bemüssigt sah, seine Wahl zu verteidigen. «In meinem Coca-Cola hat es viel Zucker», sagte er und fuhr mit bestechender Logik fort: «Wenn ich ein solches trinke, verhalte ich mich solidarisch mit den Schweizer Zuckerrübenpflanzern!»
Bauern laut Umfrage uneins
Wie tief der Graben ist, der in dieser Frage zwischen den Schweizer Landwirten verläuft, zeigt indessen eine Online-Umfrage, die der «Schweizer Bauer» in der vergangenen Woche durchgeführt hat.
Demnach sind 40 Prozent der Ansicht, dass Saft in der Tat besser ist als Cola. Genau gleich viele halten jedoch nichts von einem Boykott des Süssgetränks. Die restlichen 20 Prozent trinken gar kein Coggi – aber auch keinen Apfelsaft. (bau)